Donnerstag, 12.06.2025
um 19:00 Uhr




Königin Charlotte liebt den großen Aufklärer und Philosophen Leibniz seit sie einst seine Schülerin war und die Wonnen des Denkens von ihm gelernt hat. Als Königin in Preußen sehnt sie sich nach seinen weisen Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Leibniz erfüllt ihr gern den Wunsch, ein Gemälde von sich anfertigen zu lassen, das ihn im Schloss Lietzenburg vertreten soll. Die Porträtsitzungen mit dem Maler verwandeln sich bald in leidenschaftliche Auseinandersetzungen des Philosophen mit dem Künstler über die Frage der Wahrheit im Bild. Kann das Geheimnis der Person überhaupt abgebildet werden? Wie werden Bilder unmerklich manipuliert? Erst die niederländische Malerin Aaltje van de Meer vermag es, den Wahrheitssucher Leibniz durch ihre unbeirrbare Liebe zur Kunst herauszufordern und sein Herz zu öffnen. So gelingt es Aaltje, das Denkmal Leibniz zum Menschen zu machen. Als Königin Charlotte nach Hannover kommt, um ihren Gedankenfreund wiederzusehen und das Bild abzuholen, schlägt das Schicksal zu. Aaltjes Leibniz-Porträt, das schließlich ein Meisterwerk der Barockmalerei wurde, ist bis heute verschollen.
„Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“ ist ein beeindruckendes, anspruchsvolles Kammerspiel, das zum Mitdenken anregt. An dem Drehbuch hat der heute 92-jährige Regisseur Edgar Reitz fast 10 Jahre lang gearbeitet. „Gerade in der Reduktion auf wenige Personen, ein Zimmer und die Entstehung des Gemäldes konnten wir Leibniz lebendig werden lassen. Mit ihm lernten wir, dass es keine Wahrheit der Bilder gibt, es sei denn in der Kunst. Die Kunst lebt in dieser geheimnisvollen Zwischenwelt zwischen Denken und Machen, zwischen Wissen und Nichtwissen, in die unsere niederländische Malerin Aaltje van de Meer uns führt. Sie verblüfft Leibniz und uns mit dem Satz: ‚Was ich nicht weiß, kann ich malen.‘„ (Edgar Reitz)

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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