Vom traditionellen Organisten-Image trennen ihn Welten – doch der aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania stammende Cameron Carpenter hat künstlerisch jede Menge zu bieten: interpretatorische Frische, Lust an Innovation und Offenheit gegenüber den ungeahnten Möglichkeiten künstlicher Intelligenz. Bei seinem Debüt mit dem WKO ist der bekennende Exzentriker Carpenter auf der Steinmeyer-Orgel der Nürnberger Meistersingerhalle mit zwei stilistisch gegensätzlichen Werken zu erleben: der prunkende Barock von Georg Friedrich Händels Orgelkonzert F-Dur kontrastiert mit dem chamäleonhaft-virtuosen Orgelkonzert des Franzosen Francis Poulenc. Abgerundet wird das Programm mit Mendelssohn Bartholdys – auf barocke Vorbilder rekurrierende – Streichersinfonie sowie Mozarts »Serenata notturna«, die den klassisch-galanten Tonfall mit allerlei solistischen Farben anreichert.