Sein musikalisches Talent zeigte sich früh, zeitlebens litt er jedoch unter dem Erwartungsdruck, der mit seinem Familiennamen verbunden war: Walther von Goethe, letzter Nachkomme von Johann Wolfgang von Goethe. Der Bassbariton und Philologe Ulf Bästlein sowie der Pianist Hedayet Jonas Djeddikar widmen sich dem Lebenswerk des ältesten Enkels Johann Wolfgang von Goethes. In einem Gesprächskonzert zeichnen die beiden Musiker ein Portrait des feinsinnigen Komponisten, Literaten, Musikkritikers, Nachlassverwalters und Kulturpolitikers Walther von Goethe. Besonders sein kompositorisches Werk, in dessen Zentrum das Lied bzw. die musikalische Ballade steht bedarf einer Neubewertung.

Dieses Gesprächskonzert gehört zu Veranstaltungen eines künstlerisch-wissenschaftlichen „Walther-von-Goethe-Forschungsprojektes“, das Ulf Bästlein in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar, dem Freien Deutschen Hochstift Frankfurt, der Kunstuniversität Graz, der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, dem Goethe-Museum Düsseldorf und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften initiiert hat.

Bassbariton & Sprecher: Prof. Dr. Ulf Bästlein (Graz)
Klavier: Hedayet Jonas Djeddikar

Eine Kooperation zwischen dem Kulturamt der Stadt Waldshut-Tiengen mit der Goethe Gesellschaft Hochrhein e.V.

Ulf Bästlein © Mario Gimpel

Einlass: 18:30 Uhr

Mit der Ahnung, keine Heimat zu finden in der Zeit, teilt Ingeborg Bachmann das Lebensgefühl jener Frauen, die in einer männlich dominierten Welt einen Lebensraum suchen, in dem sie sich heimisch fühlen und ihre Begabungen entfalten können. Bachmann hat auf dieser Suche eine Dichtung hervorgebracht, die in ihrer sinnlichen Klugheit berührt, aufwühlt und anregt.

Die Berliner Schauspielerin Elisabeth Richter-Kubbutat liest Prosa, Briefe und Lyrik von Ingeborg Bachmann vor. Die Akkordeonistin Susanne Stock begleitet die Lesung auf ihrem Akkordeon und spielt Teile aus Johann Sebastian Bachs Goldbergvariationen. Gemeinsam gestalten Elisabeth Richter-Kubbutat und Susanne Stock diese Matinée mit einer Sensibilität, die das Publikum mit hinein nimmt in einen schöpferischen Prozess.

Elisabeth Richter-Kubbutat spielte am Deutschen Theater, am Maxim Gorki Theater und am Berliner Ensemble. 1995 begann sie mit der Erarbeitung szenischer Lesungen. Ihre Lesereisen führen sie quer durch Deutschland.

Susanne Stock ist solistisch und kammermusikalisch tätig. Sie ist Mitglied des Ensemble Courage und der Contemporary Insights Leipzig.


Dauer 1h:15 Min

Elisabeth Richter-Kubbutat und Susanne Stock © Gellèrt Szabo

Einlass: 10:30 Uhr

Vanessa ist Fußballfreak: Doch ihre Mädchen-Fußballmannschaft geht ihr auf den Keks. Als sie mit ihrem Vater nach München umzieht, meldet er sie bei den Wilden Fußballkerlen zum Training an. Diese allerdings sind davon gar nicht begeistert. Sie tun alles, um das Mädchen bei einem Testtraining zu vergraulen. Frustriert gibt sie auf.
Vanessas Vater jedoch will das nicht zulassen. Er organisiert ein Geburtstags-Fußballturnier, zu dem nur die Wilden Fußballkerle eingeladen sind. Deren Geschenk ist eine weitere Demütigung: ein Paar rosa Lackschuhe. Doch die wird Vanessa ganz anders benutzen als gedacht…

Joachim Masannek (* 1960) ist Kinderbuchautor, Regisseur und Drehbuchautor. Seinen Durchbruch als Autor erlangte er mit der Reihe „Die Wilden Kerle“. Heute lebt er mit seiner Familie auf einem Hausboot in Berlin.

Empfohlenes Alter: 7 Jahre bis 11 Jahre
Dauer: ca. 70-80 Minuten


© Erika Hauri

Einlass: 15:30 Uhr

Chao Tian (Klavier), Carina Herzog (Querflöte/Traversflöte), Matthieu Chpelitch (Trompete)

„Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“, sagt ein altes Sprichwort. Mit diesem Konzert möchte das Kulturamt das Sprichwort widerlegen. Inspiriert dazu hat uns ein Blick auf die neuen Lehrkräfte an der Musikschule Südschwarzwald. Hier finden sich junge Musiker, die wahre Meister ihres Fachs sind und internationale Konzert-Erfahrung mitbringen. Warum also in die Ferne schweifen?

Der chinesische Pianist Chao Tian nahm schon im Alter von 8 Jahren Musikunterricht an der Musikhochschule Shenyang in China. Nach seinem Masterstudium an der Musikhochschule Trossingen absolvierte er seine Solisten-Ausbildung bei Prof. Raluca Wagenhäuser.

Carina Herzog studierte Musik im Fach Querflöte in Regensburg, schloss mit Auszeichnung ab. Es folgte ein Masterstudium Traversflöte am Koninklijk Conservatorium Brüssel und eine siebenjährige Lehrtätigkeit in Regensburg und Brüssel.

Der französische Trompeter Matthieu Chpelitch studierte Trompete und Pädagogik an der Musikhochschule Freiburg, bevor er zum Masterstudium bei Prof. Klaus Schuhwerk an die Musikhochschule Basel wechselte. Chpelitch hat mit zahlreichen renommierten Orchestern (u. a. Orchestre de Paris) gespielt.



Chao Tian © privat

Einlass 19:30 Uhr

Willst du den Full Dive erleben? Auch, wenn du das Spiel vielleicht nie wieder verlassen kannst? „Full Dive“ ist ein moderner Near-Future-Thriller über ein Videospiel auf Leben und Tod!

Jess ist zwar leidenschaftlicher Gamer, aber längst nicht so gut wie sein großer Bruder Jaxon. Als Jaxon verhaftet wird, schleust sich Jess an seiner Stelle bei einem Test für ein Videospiel mit neuartiger Technologie ein. Jess interessiert eigentlich nur das Preisgeld, das seine Familie dringend braucht. Doch schon bald stellen er und seine Mitspielerin Rumi fest, dass es bei diesem angeblichen Spiel um Gedankenkontrolle geht – und dass finstere Mächte an dem verborgenen Algorithmus interessiert sind. Was aber noch schlimmer ist: Wenn Jess und Rumi den Algorithmus nicht finden, werden sie das Spiel nie wieder verlassen...

Nina Scheweling arbeitet als freie Übersetzerin, Lektorin und Autorin in der Nähe von Freiburg.

Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren



© Rotfuchs

Einlass 15:30 Uhr

Lesung mit Julia Weber, Alemannische Literaturpreisträgerin 2024

Im Frühjahr wurde ihr bei einer stimmungsvollen Preisverleihung für ihren Roman „Die Vermengung“ im Kommunikationszentrum der Sparkasse Hochrhein der Alemannische Literaturpreis 2024 verliehen. Nun kehrt Julia Weber zurück nach Waldshut, um aus ihrem preisgekrönten Werk zu lesen.

Der Titel „Die Vermengung“ ist Programm und poetologisches Prinzip zugleich. Die Autorin arbeitete an ihrem zweiten Roman, als sie feststellt, dass sie ein zweites Kind erwartet. In der Angst, dass das Leben zu viert und seine Anforderungen ihre Kunst auffressen könnten, beginnt Julia Webr schreibend ein Gespräch mit ihren Romanfiguren. In der buchstäblichen Vermengung von Kunst und Leben, Welt und Sprache, autobiografischen und fiktiven Figuren entsteht ein Schreiben, das zugleich seine Bedingungen reflektiert und offenlegt. „Die Vermengung“ ist eine eindrückliche Beschreibung des weiblichen Körpers und seiner Transformationen und die Erkundung einer weiblichen Biografie von heute.

Über die Autorin: Julia Weber, 1983 in Tansania geboren, zog 1985 mit ihrer Familie nach Zürich, wo sie auch heute wieder lebt und arbeitet. Auch ihr Debütroman „Immer ist alles schön“ (2017) erhielt mehrere Preise.


Julia Weber © Ayse Yavas

Einlass 20 Uhr

Meisterwerke der Kammermusik für Violine und Klavier

Ein Kammerkonzert der Extraklasse erwartet das Konzertpublikum in der Waldshuter Stadthalle mit dem Auftritt von Muriel Cantoreggi und dem japanischen Pianisten Ryo Yamanishi. Die in Frankreich geborene Geigerin war viele Jahre Konzertmeisterin beim Münchner Kammerorchester und ist heute Professorin für Violine an der Musikhochschule Freiburg. Ryo Yamanishi studierte zunächst in seinem Heimatland Japan, ehe er als Student der Meisterklasse bei Gilead Mishory an die Freiburger Musikhochschule wechselte. Nach Abschluss seines Studiums wurde er hauptamtlicher Repetitor am selben Institut.

Programm:
Wolfgang Amadeus Mozart: 6 Variationen für Klavier und Violine g-moll F
über "Hélas, j´ai perdu mon amant" KV 360/374b
Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violine Nr. 10 G-Dur op. 96
Johannes Brahms: Scherzo aus der „FAE Sonate“
Franz Schubert: Fantasie C-Dur für Violine und Klavier D. 934

Besetzung:
Muriel Cantoreggi: Violine
Ryo Yamanishi: Klavier


Eine Kooperation mit der Südwestdeutschen Mozartgesellschaft e.V.


© Südwestdeutsche Mozartgesellschaft

Einlass: 18:30 Uhr

Leichte Klassik von Mozart bis Johann Strauß erwartet die Konzertbesucher zum stimmungsvollen Jahresauftakt mit dem „Großen Neujahrskonzert nach Wiener Tradition“. Zu Gast sind dafür traditionell die Lemberger Philharmoniker aus der Ukraine unter der Leitung des Dirigenten Volodymyr Syvokhip. Die rund 50 Musikerinnen und Musiker werden das Publikum mit viel Schwung und Spielfreude ins neue Jahr geleiten.

Nach dem großen Erfolg im vergangen Jahr erwartet das Publikum wieder die großartige Sopranistin Anna Shumarina von der Staatsoper aus Lemberg auf der Konzertbühne in der Stadthalle Waldshut.
Anna Shumarina ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe.

In dem beeindruckenden Stücke-Repertoire dürfen natürlich Walzer und Polkas der Johann-Strauß-Dynastie nicht fehlen, ebenso wenig wie der nach Wiener Vorbild zum Schluss gespielte Radetzky-Marsch.

Dirigent: Volodymyr Syvokhip
Solistin: Anna Shumarina, Sopran

Eine Kooperation mit der Südwestdeutschen Mozartgesellschaft e.V.


Anna Shumarina © Südwestdeutsche Mozartgesellschaft

Einlass: 19:30 Uhr

Schon lange Zeit begleiten uns Faszination und Furcht vor Automaten, Robotern und Künstlicher Intelligenz. Der preisgekrönte Autor Michael Wildenhain rollt exemplarisch ihre spannende Geschichte auf und untersucht, ob es möglich ist, dass KI-Systeme mit zunehmender Komplexität ein eigenes, uns Menschen überlegenes Bewusstsein entwickeln können.

Mit dem Launch von ChatGPT hat die Debatte um die Nutzung Künstlicher Intelligenz einen weiteren Höhepunkt erreicht. Michael Wildenhain erläutert anhand zentraler Stationen die Entwicklung von KI: Von Literaten wie Mary Shelley hin zu den Pionieren des Programmierens wie Alan Turing und den Philosophen Gottlob Frege und John Rogers Searle. Er diskutiert, inwieweit KI-Systeme - bemessen am menschlichen Maßstab - als intelligent betrachtet werden können.

Michael Wildenhain (*1958) lebt in Berlin. Nach einem Philosophie- und Informatikstudium engagierte er sich in der Hausbesetzerszene - Stoff für seine ersten Veröffentlichungen. Sein Roman „Das Singen der Sirenen“ (2017) war für den Deutschen Buchpreis nominiert, 2018 würdigte das Literaturforum im Brecht-Haus sein Gesamtwerk.



Michael Wildenhain © Marijan Murat

Einlass: 18:30 Uhr

Jo und Gina: Zwei Frauen, zwei Epochen – eine Geschichte über die Liebe und die Kunst.

Frankreich und Holland um 1900. Die junge Jo van Gogh-Bonger verliert ihren geliebten Mann Theo an die Syphilis. Kurz zuvor hat sich Theos Bruder Vincent van Gogh erschossen. Jo bleibt nichts als ein Baby und Hunderte Bilder des noch unbekannten Malers. Sie beschließt, Vincent weltberühmt zu machen, und setzt damit eine gigantische Erfolgsstory in Gang. Über hundert Jahre später stößt die Kunsthistorikerin Gina auf Jos Geschichte. Und Jo nimmt sie mit in eine Welt voller Menschen, die besessen sind: von der Liebe, der Kunst und von Visionen. Ginas Vater ist Schriftsteller und versucht seit zwanzig Jahren erfolglos, sein zweites Buch zu schreiben. An seiner Seite wird Ginas Faszination für Jo selbst zu einem rauschhaften Roman über eine kurze, aber folgenreiche Liebe. Und über zwei Familiengeschichten im Zeichen der Kunst.

„Simone Meier hat einen packenden Künstlerroman geschrieben, in dem die Kunst Sprache wird und die Sprache Kunst... ein großartiges Buch.“ Die Presse

Simone Meier (* 1970) ist Autorin und Journalistin. Nach ihrem Studium der Germanistik, Amerikanistik und Kunstgeschichte arbeitete sie als Kulturredakteurin. 2020 und 2022 wurde sie zur „Kulturjournalistin des Jahres“ gewählt. Bei Kein & Aber erschienen ihre Romane „Fleisch“, „Kuss“ und „Reiz“. Simone Meier lebt in Zürich.

Simone Meier © Ayse Yavas

Einlass: 19:30 Uhr

Mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms

Meisterwerke von Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms stehen auf dem Konzertprogramm der Meisterpianistin Sheila Arnold. Die Künstlerin gehört zu den herausragendsten Interpretinnen der Musik der Wiener Klassik für Klavier, die mit den Werken von Wolfgang Amadeus Mozart repräsentiert ist. Zu ihren Lieblingskomponisten gehört außerdem Johannes Brahms, dem sie sich zu allen Zeiten ihrer Musikkarriere in besonderem Maße zugewandt hat. Die Werke des heutigen Konzertabends gehören zu den besten romantischen Klavierkompositionen.

Die in Indien geborene Pianistin Sheila Arnold studierte u.a. an der Musikhochschule Hannover bei Karl-Heinz Kämmerling. Sie gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe und gastierte mit vielen bedeutenden Orchestern auf großen Konzertbühnen in aller Welt. Heute ist Sheila Arnold Professorin für Klavier an der Kölner Musikhochschule.

Programm:
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Fantasie KV 475
Johannes Brahms (1833-1897):
Fantasien op. 116

Pause

Johannes Brahms (1833-1897)
Intermezzi op. 117
Balladen op. 10


Eine Kooperation mit der Südwestdeutschen Mozartgesellschaft e.V.


Sheila Arnold © Südwestdeutsche Mozartgesellschaft e.V.

Einlass: 18:30 Uhr