Dieser Tanzabend begibt sich auf die spannende Suche nach dem unbewusst-natürlichen Rhythmus des Lebens, der in unseren Adern pulst, und nach den Quellen unserer menschlichen Antriebskräfte, die darauf zielen, unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen - unsere Wünsche nach sozialer Nähe und Sicherheit.
Auf den gesellschaftlich aktuellen Trend, in unserer hochspezialisierten Zivilisation die individuelle Selbstverwirklichung, unser Ego, in den Vordergrund allen Handelns zu stellen, antwortet der Abend mit tänzerischen Ritualen - mit Ritualen, die seit jeher das menschliche Zusammengehörigkeitsgefühl steigern, gegenwärtig jedoch mehr und mehr verloren zu gehen drohen.
Traditionelle Rituale, die Halt geben, leben von der Wiederholung und unterscheiden sich von Routinen durch die Intensität menschlicher Begegnung.
Diese Intensität interessiert Natalie Wagner, wenn sie sich zusammen mit ihren Tänzerinnen auf die Spur ritueller Abläufe begibt, bei denen es um Elementares geht, um friedliches Miteinander und Achtsamkeit, Aufmerksamkeit für das Wesentliche, das Wahrnehmen auch kleiner Gesten - um ein Zurück zur Einfachheit also, wobei das Einfache bekanntlich nicht einfach zu haben ist. Gerade der Tanz aber scheint ihr unmittelbar geeignet, Atemzug für Atemzug der ständigen Erneuerung des Lebens bewegten Ausdruck zu verleihen. Und wohin, wenn nicht ins Theater, ursprünglich entstanden aus kultischen Interaktionen, sollten wir einladen, um über die Bedeutung von Ritualen zu philosophieren?
Ein Tanzstück, getragen von dem gemeinsamen Drang nach Leben, Rhythmus und Vitalität.
CHOREOGRAFIE Natalie Wagner in Zusammenarbeit mit den Tänzerinnen
Gefördert durch den Kulturraum Meißen - Sächsische Schweiz – Osterzgebirge