Regie: Daniel Grose Boymann
Schauspiel mit Live-Musik
Mit Heleen Joor, Susanne Rader, Steffen Wilhelm
und Arzu Ermen
Live-Musik: Markus Herz und Vassily Duck
Tournee-Thespiskarren, Hannover
1948 begegneten sich in New York zwei Göttinnen. Die eine, zierlich und klein, wurde bereits in ihrer Heimat Frankreich als Sängerin verehrt und träumte vom internationalen Durchbruch. Die andere, eine groß gewachsene Blonde, hatte es bereits von Deutschland nach Hollywood geschafft. Edith Piaf und Marlene Dietrich: Beide konnten nicht unterschiedlicher sein. Dennoch schlossen sie abseits von Presse und Öffentlichkeit Freundschaft und blieben einander ein Leben lang verbunden. Von dieser besonderen Beziehung erzählt das berührende Schauspiel mit Live-Musik.
Der „Spatz von Paris“ und der „blaue Engel“ – zwei kapriziöse Diven, verbunden durch überragende künstlerische Erfolge und private Skandale. Die Geschichte wird musikalisch nicht nur untermalt, sondern dank der dramaturgisch durchdachten Auswahl glänzend live präsentierter Hits auch äußerst raffiniert gesanglich weitererzählt. Paraderollen für zwei Vollblutschauspielerinnen! Im echten Leben zeichneten sich Edith Piaf wie Marlene Dietrich durch eine herausfordernde Mischung aus Eigensinn und Freiheitsliebe aus. Hier die beherrschte, kühle Schönheit aus preußisch-bürgerlichem Milieu, die ein Internat in Weimar besuchte und sich zur Konzertgeigerin ausbilden ließ. Dort die leidenschaftliche kleine Göre, die ihre Kindheit in einem Bordell in der Normandie verbrachte und auf den Straßen von Paris groß wurde.
Der szenisch musikalische Reigen mit Welterfolgen wie „La vie en rose“, „Je ne regrette rien“ oder „Frag nicht, warum ich gehe“ und „I wish you love“ entführt in eine Epoche des klassischen Chansons voller Eleganz, Leidenschaft und Melancholie und riskiert einen Blick durchs Schlüsselloch, denn bis heute kann niemand mit letzter Gewissheit sagen, ob das Verhältnis der beiden ungleichen Freundinnen rein platonischer Natur war. Auf jeden Fall werden einige Geheimnisse gelüftet …
Publikum und Presse feiern das bewegende Stück, das 2023 mit dem 1. Preis des Theaterverbandes Inthega ausgezeichnet wurde. „Spatz und Engel‘ war einer von den seltenen Glücksfällen, in denen alles passte. Die fesselnde Geschichte. Intelligente Dialoge; mit Esprit, aber auch mit Herz. […] Wie eine Urgewalt: anrührend, packend, aufwühlend, tröstend, unwiderstehlich. Diese Aufführung war einfach ein Erlebnis“, schwärmte die Neue Westfälische von der mit langen Standing Ovations bedachten Aufführung.
Hausöffnung: 18:30 Uhr