Sicherlich, der Blick in den tiefen, immerhin unergründlichen Brunnen der Vergangenheit ist bereichernd. Stets erbaulich auch der Museumsbesuch am kühl vernieselten Spätnachmittag. Heute aber steht die Sonne hoch und satt. Gesunder, lebendiger Swing im Hier und Jetzt kommt heute auf den Tisch, vitaminreich und von nicht alltäglicher Würze und Schmackhaftigkeit.
Man schöpft beherzt aus dem riesigen Fundus der 20er bis 40er Jahre. Das „American Songbook“ und die meisterlichen Aufnahmen vorväterlicher Helden bilden klumpenfreien Humus für die Kreativität der Combo. Ein Ideenreichtum der sich in geschliffenen Arrangements, Eigenkompositionen, und ausdrucksstarken Solobeiträgen niederschlägt. Nebst Stickstoff ist übrigens auch Kalium üppigem Blattwuchs dienlich.
Zwei Bläser, Schlagzeug, Piano und Forte, kein Bass: Diese eigenwillige, kompakte und wendige Formation erlaubt größte harmonische Flexibilität und bietet Freiraum für agiles, feinnerviges Zusammenspiel. Im Mittelpunkt steht immer die Interaktion, der improvisierte Dialog, das Für- und Miteinander. Den Kontrabass vermisst keiner, insbesondere nicht auf Reisen - und letzthin reist man weit.
"Echoes of Swing" besteht nunmehr seit 1997 und konnte sich auf der klassischen Jazzszene als internationale Spitzenformation etablieren. Ausgedehnte Tourneen führten das junge Ensemble quer durch Europa, über den Atlantik, nach Japan, Neuseeland, selbst auf die Fiji-Inseln. Die Entwicklung der Band ist mittlerweile auf vier CDs eindrucksvoll dokumentiert.