Winfried Kretschmann & Bernhard Pörksen - Die Kunst des Zuhörens – und der Dialog in Politik und Gesellschaft
04.04.2025
/ 20:00 Uhr
Heidelberg
, DAI Heidelberg
Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Aber was heißt es, wirklich zuzuhören, die eigenen Überzeugungen in Frage zu stellen, sich der Weltsicht des anderen auszusetzen? Wie entkommt man der Neigung zur vorschnellen Verurteilung, die die Debatten der Gegenwart vergiftet?
Winfried Kretschmann und Bernhard Pörksen analysieren den kommunikativen Klimawandel, debattieren die Grenzen und Möglichkeiten des Dialogs und zeigen, wie sich politische Kommunikation vor dem Horizont plötzlich aufflammender Empörungs- und Hasswellen und der neuen Medienwirklichkeit verändert. Anlass und Ausgangspunkt ihrer Debatte ist das Erscheinen von Pörksens aktuellem Buch Zuhören. Die Kunst, sich der Welt zu öffnen.
Winfried Kretschmann ist seit 2011 Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Direkt zu Anfang seiner Amtszeit erlangte er mit der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 Aufmerksamkeit, die er trotz eigener Ablehnung mittrug. Den Streit um den Bahnhof nahm er zum Anlass, in Baden-Württemberg eine „Politik des Gehörtwerdens“ zu etablieren, die inzwischen zum Markenzeichen des Landes geworden ist. Dahinter steht die Überzeugung, dass große Projekte und tiefgreifende Umbrüche wie Klimawandel, Energiewende und Digitalisierung nur mit den Menschen gelingen können, nicht gegen sie.
Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Bekannt wurde er durch seine Arbeiten zur Skandalforschung, seine Analysen zu den gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung sowie seine Bücher mit dem Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun, Kommunikation als Lebenskunst (2014). Für seine Lehr- und Publikationstätigkeit erhielt er verschiedene Auszeichnungen u. a. Professor des Jahres und den Erich Fromm-Preis.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Thomas Mann House statt