Fasane im Nacken. Antje Rávik Strubel und Bettina Böttinger begegnen sich in der medialen Erregungsspirale
09.03.2025
/ 12:00 Uhr
Mannheim
, Alte Feuerwache - Halle
Vor gar nicht langer Zeit gab es tatsächlich den Fall, dass eine Journalistin von der sozial-medialen Hetzjagd beinahe in den Suizid getrieben wurde. In Antje Rávik Strubels ganz erstaunlichem, weil völlig aus der Reihe ihrer Werke tanzendem neuen Roman »Der Einfluss der Fasane« ist es eine Journalistin, die sich mit der Nachricht konfrontiert sieht, möglicherweise durch ihre Berichterstattung in einem MeToo-Fall für einen Selbstmord verantwortlich zu sein. Das Erstaunliche ist, dass man von Antje Rávik Strubel heftige Themen kennt, aber nicht diesen Ton. Ihr neuer Roman ist ironisch, manchmal zynisch und immer wieder von einem Witz, der verblüfft. Vielleicht die angemessene literarische Haltung dem Kontrollverlust der medialen Erregungsspiralen gegenüber?
Klar war jedenfalls: Über diesen Roman muss eine Journalistin mit der Autorin sprechen. Am besten eine, die den Wandel des journalistischen Ethos zu einem immer häufiger entgleisenden Klickratendruck überblickt. Und gleichzeitig weiß, wie komplex die Anforderungen an eine neutrale Berichterstattung inzwischen sind, wenn einer Redaktion die ungehemmte Vorverurteilungsmanier soziale Medien im Nacken sitzt. Was Antje Rávik Strubel noch zu ihrem Roman und seinem Tonwechsel bewogen hat, bespricht sie mit Bettina Böttinger und fördert dabei vielleicht auch zutage, was bitteschön Fasane mit der medialen Skandalisierungsfreude zu tun haben.
Einlass: 11:00 Uhr