Die musikalische Lesung „Ich wand‘re durch Theresienstadt …“ erinnert an das unfassbare Leid, die Hoffnungen und die künstlerische Selbstbehauptung der in Theresienstadt inhaftierten Jüdinnen und Juden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Schicksalen damals junger Menschen. Roman Knižka liest aus Erinnerungen u.a. von Edith Erbrich, Zvi Cohen, Leo Strauss, Jana Renée Friesová, Helga Hošková-Weissová, Hannelore Brenner-Wonschick und Gerty Spies. Gedichte und Texte von Kindern und Jugendlichen, die in Theresienstadt inhaftiert waren, kommen ebenso zu Gehör, wie Lyrik der als Kinderkrankenschwester arbeitenden Schriftstellerin Ilse Weber. Das Bläserquintett OPUS 45 spielt Kompositionen u.a. von Pavel Haas, Hans Krása, Viktor Ullmann und Gideon Klein. In Theresienstadt inhaftiert und von den Nationalsozialisten ermordet, geriet das Werk dieser bedeutenden Komponisten nach Ende des Zweiten Weltkriegs lange Zeit in Vergessenheit.
Im Jahr 1941 errichtete die SS in der böhmischen Stadt Terezín das Lager Theresienstadt. Für Unzählige war der Ort ein „Vorhof der Hölle“. Die letzte Station vor dem Weitertransport in Vernichtungslager wie das KZ Auschwitz-Birkenau.
Theresienstadt diente bis 1945 als Gefängnis für 150.000 deutsche, österreichische, tschechische, später auch holländische und dänische Juden. Sie alle wurden zu Opfern der menschenverachtenden nationalsozialistischen Rassenideologie. Jede:r vierte der in Theresienstadt inhaftierten Jüdinnen und Juden starb dort. Von den fast 15.000 Kindern, die nach Theresienstadt kamen, überlebten nur 132.
Eines dieser 132 Kinder ist die beim Konzert in Friedberg anwesende Edith Erbrich. Edith, ihre Schwester Hella und der Vater Norbert überlebten das Lager wie durch ein Wunder. Edith Erbrich wird in dem an das Konzert im Wittelsbacher Schloss anschließenden Zeitzeugengespräch über ihre Zeit in Theresienstadt berichten und selbstverständlich Fragen des Publikums beantworten.
Texte u.a. von Edith Erbrich (persönlich anwesend), Ilse Weber, Zvi Cohen, Leo Strauss, Jana Renée Friesová, Helga Hošková-Weissová, Hannelore Brenner-Wonschick und Gerty Spies
Musik u.a. von Giuseppe Verdi, Bedřich Smetana, Pavel Haas, Hans Krása, Viktor Ullmann und Gideon Klein, gespielt vom Bläserquintett OPUS 45
Rezitation: TV-Star Roman Knižka
Dramaturgie: Kathrin Liebhäuser
Einlass: 10:30