Nach dem überragenden Erfolg 2024 in Augsburg, kommt die Schubertiade 2025 nach Friedberg ins Wittelsbacher Schloss, im Gepäck neben der allseits bekannten und beliebten „Forelle“ diesmal vor allem Lieder des Frühlings mit seiner Freude und der Lust am Leben, und das, in Schuberts unprätentiöser Weise, die in Ihrer Schlichtheit und Einmaligkeit zu Herzen gehen.
Schubert, welcher in nur 31 Lebensjahren über 600 Klavierlieder komponierte, kann wahrlich als ein Meister dieses Genre gelten. Als Schubertiaden versteht man bereits Zeit seines Lebens in Wien Zusammenkünfte unter Freunden, in welchen musiziert und debattiert, und Geselligkeit mit Schuberts Musik gepflegt wurde.
Und was kann besser dafür geeignet sein, den Frühling mit all seinen Düften, Farben, Sehnsüchten und Wünschen in einem neuen Jahr einzuläuten, als die quirlige, lebendige, ehrliche und träumerische Musik Schuberts, die entführt und verzaubert.
„Im Frühling“, so lautet ein Lied, welches Schubert 1826 komponierte, zählt zu den anrührendsten und schönsten seiner Lieder, und entführt den Hörer mitten in das Grün der Wiese, wo sich Sehnsucht, Wunsch und Erinnerung umgarnen, und eine zarte Melancholie aufkeimt, eingedenk der Vergänglichkeit des Lebens. Man kann sie nicht festhalten, die Liebe, nach welcher sich ungestüm und lebhaft in der „Frühlingssehnsucht“ verzehrt wird. Winde rauschen da hörbar durchs Klavier, getrieben von Sehnsucht und Lebenslust gesellt sich fast atemlos die Stimme dazu.
Eine ganz andere Ebene erklingt in „Auf dem Wasser zu singen“. Getragen von einem unbeschreiblichen weichen Perlen musikalischer Wellen im Klavier, gleitet der Hörer in eine friedliche Welt, fernab von Raum und Zeit, in welcher selbst die Vergänglichkeit tröstend wirkt.
Ein Herzstück des Konzertes ist der wundervolle „Hirt auf dem Felsen“ in welchem Klarinette und Sopran sich motivisch umgarnten, imitieren, des Echo vom Einen zum Andern geschickt wird, vom Berg ins Tal und hinüber zur Liebsten, bis sich alles im Schlussteil Bahn bricht in Vorfreude des Wanderns, des Frühlings.
So lebensfroh und kraftvoll wie der Frühling gestaltet sich auch das Programm, das in der zweiten Hälfte ein weiteres Schmankerl, in Form des Streichensemble der Bayerischen Staatsoper bereithält, welches zum Teil gemeinsam mit der Gesangsstimme Klavierlieder in dieser Besetzung neu hörbar machen, aber auch ohne Gesang als reiner Streicherklang erklingt.
Schuberts „Forelle“ schließlich ist landauf, landab bekannt. Fast volksliedhaft kommt sie daher, wie listig und frech die Forelle ins Netz geht. Ja, Schuberts Lieder wurden zu Gassenhauern der Romantik, so wie Mozarts Arien zuvor, und das zurecht. Überzeugen Sie sich selbst! Wir sind sicher, Sie verlassen das Konzert fröhlich summend, singend und pfeifend…
Das Konzert vereint herausragende Musiker aus Augsburg, Berlin, München und dem Wittelsbacher Land.
Die Sopranistin Alexandra Steiner war als Solistin als Pamina („Die Zauberflöte“) und Adele („Die Fledermaus“) an der Wiener Staatsoper, als Musetta („La Bohéme“) am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und als Gretel („Hänsel und Gretel“) in der Philharmonie Berlin zu erleben, sie verbindet Engagements mit den Bayreuther Festspielen, in Beethoven 9 mit dem National Orchestra of Colombia, Mahler 2 mit dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin sowie dem Athens State Orchestra. Konzerte und Opernauftritte führten sie nach Südkorea und Singapur, zum Birmingham Symphony Orchestra, den Bochumer Symphonikern, Bremer Philharmonikern, dem hr -Sinfonieorchester und dem Berner Symphonieorchester, wobei sie mir Dirigenten wie Christian Thielemann, Marek Janowski, Kent Nagano, Simone Young und Semyon Bychov arbeitete. In den letzten Jahren hat sie eine rege Liedtätigkeit etabliert, sowohl was das klassische Kunstlied als auch Musik der Renaissance betrifft. Geboren in Augsburg, studierte Alexandra Steiner an den Musikhochschulen in Stuttgart und Würzburg, sowie in Cardiff, Wales. Eine CD von ihr als Gretel in „Hänsel und Gretel“ aus der Philharmonie Berlin liegt beim Label Pentatone vor.
Georg Arzberger, zuletzt Soloklarinettist der Deutschen Opern Berlin ist seit 2019 Professor für Klarinette an der Hochschule für Musik und Theater München und lehrte zuvor in gleicher Funktion an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Seine Orchestertätigkeit führte Arzberger in zahlreiche bedeutende Säle dieser Welt und ermöglichte ihm die Zusammenarbeit mit vielen namhaften Dirigentinnen und Dirigenten. Ein weiterer wichtiger Teil seiner Tätigkeit war und ist schon immer die Kammermusik, in deren Rahmen er regelmäßig mit renommierten Musikern wie Wen-Sinn Yang, Ingolf Turban, dem Mandelring Quartett und Dag Jensen zu hören ist und für die sich Georg Arzberger leidenschaftlich einsetzt. Zudem ist er künstlerischer Leiter des von ihm mitbegründeten Musikfestes Blumenthal, das 2021 Premiere hatte. Bereits während seiner Schulzeit war er Jungstudent bei Harald Harrer am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg bevor er sein Studium an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar aufnahm. Georg Arzberger stammt aus Aichach.
Eric Schneider zählt zu den bedeutendsten Liedbegleitern. Aus dem Bergischen Land stammend, studierte er Klavier und Mathematik in Köln. Nach ersten Wettbewerbspreisen und Auftritten als Solist entdeckte er seine Begeisterung für Lied und Kammermusik. In der Folge setzte er seine Ausbildung mit einem Studium der Liedbegleitung bei Hartmut Höll fort. Wegweisende Impulse erhielt er von Paul Badura-Skoda, Alfred Brendel und Dietrich Fischer-Dieskau. Unter seinen zahlreichen CD-Veröffentlichungen waren ‚Winterreise‘ und ‚Apparition‘ mir Christine Schäfer, ‚Die schöne Müllerin‘ und ‚Wanderers Nachtlied‘ mit Matthias Goerne, sowie ‚Sirènes‘ und ‚Behind the Lines‘ mit Anna Prohaska. Eric Schneider lebt in Berlin und unterrichtet dort Lied an der Universität der Künste.
Das Konzert wird begleitet durch das Streichensemble der Bayerischen Staatsoper.
Einlass: 18:30 Uhr