Eine klingende Sozialgeschichte im Spiegel von Songs aus Ost und West
In der Musik, im Schlager, Chanson, Pop- und Rock geht es um Menschen. Um Gefühle und Erinnerungen, die sich mit Liedern verbinden: An die Fahrt in den Urlaub, an die erste Liebe oder Trennung, an den ersten Rausch, die letzte Zigarette. Mit Musik haben junge Menschen gegen ihre Eltern aufbegehrt, sich zuweilen sogar emanzipiert. Jede Generation hat dafür ihre eigenen Lieder:„Schlagergeschichte ist Sozialgeschichte, auch wenn es vielen nicht gefällt“, wie der Filmkritiker und Musil-Biograph Wilfried Berghahn einst schrieb. Zumindest gilt das für die Zeit, in der noch nicht Computerprogramme Melodien entwickeln und Wörter zu gefälligen Allerweltstexten zusammenstoppeln konnten. In jener Zeit haben Menschen Texte
geschrieben über Dinge, die sie bewegten, andere Menschen haben sie vertont, arrangiert,
aufgenommen und gesungen.
In erstaunlich vielen dieser Liedern entdeckt man grenzübergreifende Gemeinsamkeiten in
Ost und West. Manches machte am „Eisernen Vorhang“ halt. Auf beiden Seiten.
Henry Nandzik und Dirk Rave singen sich anhand einer Mischung von Schlagern, Pop- und
Rocksongs und Chansons durch die Geschichte der beiden deutschen Staaten, und sie
erzählen dabei mal chronologisch, mal thematisch: von den in Ost und West von Not
geprägten Nachkriegsjahren, über die braven 50er und aufmüpfigen 60er bis hin zum
Mauerfall.
Mit Schlagern und Songs von Bärbel Wachholz, Evelyn Künneke, Bully Buhlan, Trude
Herr, Ruth Brandin, Helga Brauer, Vicky Leandros, Tanja Berg, Frank Schöbel, Gitte
Haenning, Nina Hagen, Hoffmann und Hoffmann, Karat und vielen anderen, sämtlich für
Akkordeon neu arrangiert von Dirk Rave.
Mitsingen erwünscht!
19.00 Uhr