Hans Kammerlander nimmt sein Publikum mit auf eine abenteuerliche, tragische und hochspannende Reise in die Welt der Achttausender Kein anderer Berg hat Hans Kammerlander so sehr beschäftigt. Kein anderer Berg hat ihn so bewegt und so sehr aufgewühlt wie der Manaslu. Und kein anderer Berg hat ihm emotional soviel abverlangt wie der achthöchste Himalaja-Riese. Dabei hat er den Gipfel nicht einmal bestiegen.
1982, kaum 26 Jahre alt, folgte der Ausnahmekletterer Hans Kammerlander dem Ruf von Reinhold Messner. Ihr Ziel: Die Winterbesteigung des 8201 Meter hohen Cho Oyu. Das Unternehmen scheiterte im tiefen Schnee und angesichts hoher Lawinengefahr. Doch in den folgenden vier Jahren wurden Kammerlander und Messner zur bis heute erfolgreichsten Seilschaft an den höchsten Bergen unserer Erde. Gemeinsam bestiegen die beiden Südtiroler sieben der vierzehn Achttausender. Sie trieben sich mit ihren Höchstleistungen gegenseitig voran und schafften unter anderem eine bis heute nie wiederholte direkte Überschreitung zweier Achttausender.
1986 hatte Reinhold Messner als erster Mensch alle 14 Achttausender ohne Hilfe von Flaschensauerstoff bestiegen, als sich die Wege der beiden wieder trennten. Fortan machte sich Hans Kammerlander eigenständig auf die Reise in die Welt des Himalaja und des Karakorum. Dort stehen die höchsten Berge der Erde. Als erstem Alpinisten gelang Kammerlander die Skiabfahrt vom Nanga Parbat. Die Erfolgsgeschichte setzte sich fort. Als Erster schaffte er 1996 auch die Sikabfahrt vom höchsten Punkt der Welt.
Vom Gipfel des Mount Everest. In dieser Zeit schien der Ausnahme-Bergsteiger jeder noch so schwierigen Aufgabe gewachsen. 1991 organisierte er eine Expedition zum Manaslu. Kammerlander selbst wurde einst von Reinhold Messner in den Himalaja geführt. Nun wollte auch er jungen Südtiroler Alpinisten und Bergführern die Möglichkeit eröffnen, einen der Himalaja-Riesen zu besteigen. Das Unternehmen endete in einem Desaster, in einer unglaublichen Tragödie und in unbeschreiblicher Trauer.
Binnen weniger Stunden verlor Kammerlander damals im Mai 1991 zwei seiner besten Freunde. Einer stürzte ab, der andere wurde vor Kammerlanders Augen vom Blitz getroffen. Diese beiden tödlichen Unfälle brachten den Pustertaler Bergführer an den Rand seines Fassungsvermögens. In der unmittelbaren Zeit danach mied er die Berge. Es dauerte, bis er wieder zurückfand und eine Lektion für das Leben lernte. „Es ist besser, weiter zu gehen. Die Zeit des andauernden Rückblicks in eine düstere Vergangenheit muss ein Ende finden und sich alles wieder in die Zukunft richten“, sagt Kammerlander heute und erinnert sich schmerzlich daran, wie lange er selbst brauchte, um das Kapitel Manaslu abzuschließen.
Später dann, 2006 am Jasemba, einem Siebentausender nicht sehr weit vom Everest entfernt, hatte Kammerlander ebenfalls einen Freund und Wegbegleiter verloren. Im nächtlichen Abstieg war der Südtiroler ins Leere abgestürzt. Doch damals war alles anders. Nur ein Jahr später gelang Kammerlander die Besteigung. Und der Schritt nach vorn, machte den Verlust erträglich. Das offenbar hatte er am Manaslu versäumt...
Endlich, 26 Jahre nach der Tragödie, im Herbst 2017, kehrte Hans Kammerlander schließlich zu dem Berg zurück. Zu jenem Berg, der für ihn mit soviel Schmerz verbunden war. Er hatte ihm eigentlich längst für immer den Rücken gekehrt. Begleitet von einem großen Film-Team unternahm er eine eindrucksvolle Reise in die Vergangenheit. Es entstand der vielbeachtete Kinofilm „Manaslu – Berg der Seelen“. Kammerlander und der Nordtiroler Stephan Keck machten sich auf Spurensuche und natürlich auf den Weg Richtung Gipfel.
Und jetzt, ein Jahr nach dem Film, erzählt Hans Kammerlander in einem packenden Vortrag alles, was in zwei Stunden Film nicht Raum fand. Die kleinen Geschichten am Rande, die großen Emotionen und die
Begebenheiten hinter den Kulissen. Vor allem jedoch erzählt er auch aus seinem erfüllten Leben in den Gebirgen dieser Welt. Er lässt dabei nichts aus. Er schönt nicht die Ereignisse.
Schon gar nicht die eigenen Fehler.
Einlass: 19:15