Mit Anfang 20 entflieht Joachim der Trauer über den Unfalltod seines älteren Bruders und der Enge seiner kleinen, norddeutschen Heimatstadt, um eine Zivildienststelle in München anzutreten. Zu seiner großen Überraschung besteht er aber auch die eher en passant absolvierte Aufnahmeprüfung an der Otto Falckenberg Schule und zieht, in Ermangelung eines bezahlbaren Zimmers, bei seinen Großeltern ein, die hochherrschaftlich in einer alten Villa am Nymphenburger Schlosspark residieren.
Drei Jahre vollbringt er nunmehr den Spagat zwischen Schauspielausbildung, in der er physisch wie psychisch nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen und nur sehr spärlich wieder zusammengesetzt wird, und dem fabelhaft exaltiert-bizarren wie alkoholdurchtränkten Alltag mit seinen Großeltern - die Großmutter einst selbst Schauspielerin und auch privat schillernde Grande Dame der Schauspielkunst, der Großvater Philosophieprofessor und durch und durch ehrwürdige und gestrenge Erscheinung.
Eine schier unendliche Reihung von tragikomischen Ereignissen und aberwitzig skurrilen Begebenheiten in beiden Welten lässt den nach dem Sinn des Lebens und des Schauspielerdaseins im Besonderen suchenden jungen Mann ein ums andere Mal staunend, lernend, aber auch überfordert und gerädert zurück. Die Lücken, mit denen das beginnende Erwachsenenleben allerorts für ihn aufwartet, sind, wie er feststellt, gewaltig und noch lange nicht gefüllt.
Regie Gil Mehmert Bühne und Kostüme Christl Wein Licht Hans-Peter Boden
Mit Nick-Robin Dietrich, Thorsten Krohn, Marie Lemmle, Oliver Mirwaldt, James Newton, Lea Luisa Schönhuber, Lucca Züchner
Musik Stefan Noelle
"Was jetzt bei der Premiere zu sehen war, kann man getrost als kleines Theaterwunder bezeichnen. (...) Gil Mehmert hat dazu eine prägnante Bühnenfassung erstellt und bringt diese traumwandlerisch gut auf die Bühne, voller eleganter Szenenwechsel und origineller Einfälle, pendelnd zwischen präzise gesetzten Gruppeneinlagen und glänzend komischen Schauspielermomenten, zusätzlich einfühlsam rhythmisiert durch Schlagzeuger Stefan Noelle. (...) Die Theatermaschine, die Mehmert mit seinem Team gebastelt hat, funktioniert prächtig." (Abendzeitung)
"Das Publikum liebt die Inszenierung. Zu Recht." (Münchner Merkur)
* Ausgezeichnet mit dem Monica Bleibtreu-Preis bei den Privattheatertagen in Hamburg
* Ausgezeichnet mit dem AZ-Stern der Woche
* Nennung James Newton in der Kategorie "Freie Szene", Kritikerumfrage Saisonbilanz Die deutsche Bühne, 2019
Eintrittspreise
€ 20 | € 25
ermäßigt € 15 | € 20
juniorermäßigt € 10 | € 15 (für Schüler:innen, Studierende, FSJler:innen und Auszubildende bis zum 27. Lebensjahr)
Vorstellungsdauer ca. 2 Std. 30 Min. (inklusive Pause)
Produktion und Veranstalter: GbR Schöfl u.a. „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke"