Welcome to all the Pleasures – Cäcilienmusiken von Henry Purcell
Samstag, 22. März | 18 Uhr | Marktkirche Hannover
Magdalene Harer, Sopran | Benno Schachtner, Countertenor | Georg Poplutz, Tenor | Joachim Höchbauer, Bass | la festa musicale | Kantorei St. Georg | Ltg.: Christian Rohrbach
London – 1683: Eine Vereinigung von Musikern, Mäzenen und Musikliebhabern, die sich „Musical Society“ nennt, beschließt, einer alten Tradition folgend, fortan jährlich am 22 November den Festtag der Heiligen Cäcilia – Patronin der Kirchenmusik – mit feierlichen Gottesdiensten, prachtvollen Konzerten mit eigens dafür geschriebenen Werken und einem üppigen Festmahl zu begehen.
Die besten Dichter und Musiker der Zeit werden beauftragt, in kunstvollen Oden die Kraft der Musik als Quell göttlicher Harmonie zu preisen. Rasch entwickeln sich die Cäcilienfeierlichkeiten zu einem kulturellen Höhepunkt, dessen Ruhm weit über die Landesgrenzen hinaus strahlt. Bis heute sind zu diesem Anlass auf der Insel ebenso wie auf dem Festland eine ganze Reihe poetischer und musikalischer Juwele entstanden, auch Cäcilien-Messen und Werke ohne direkten Bezug zu London, von Komponist*innen, wie Marc-Antoine Charpentier, Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Fanny Hensel, Charles Gounod oder Benjamin Britten.
Unter den Komponisten der ersten Generation war Henry Purcell die herausragende Figur. Bereits als Knabe war er Sänger in der „Chapel Royal“ und genoss eine hervorragende musikalische Ausbildung, veröffentlichte im Teenageralter erste Kompositionen und übernahm mit nicht einmal 20 Jahren die Organistenstelle an Westminster Abbey. In seinem viel zu kurzen Leben schuf der als „Orpheus Britannicus“ bekannt Gewordene ein beachtliches Werk, worin die Vokal- und Bühnenmusik einen besonderen Stellenwert einnehmen.
Mehrere Werke zu Ehren Cäcillias stammen aus Purcells Feder: Die Ode for St Cecilias Day 1683 „Welcome to all the Pleasures“ ist die erste Komposition für die Londoner Feierlichkeiten überhaupt. Die Musik des 24-jährigen ist von zarter Eleganz: Feine Streicherklänge, solistische Vokalensembles und chorische Passagen fließen ineinander oder bilden reizvolle Kontraste. Auf dem Zenit seines Schaffens entstehen das festliche „Te Deum & Jubilate Deo“ (1694) – die erste Vertonung des ambrosianischen Lobgesangs in englischer Sprache – sowie die prächtig instrumentierte Ode „Hail, bright Cecilia“ (1692), in der Purcell seine ganze Meisterschaft demonstriert.
Mit diesem Programm laden wir Sie ein, eine glanzvolle Tradition neu zu entdecken. Lassen Sie sich von Purcells Genie verzaubern und feiern Sie mit uns die Heilige Cäcilia, Muse und Schutzpatronin aller Musikliebhaber!
Einlass: 17:15 Uhr