Unser Blick gilt Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und seiner Musik. Genauer gesagt: Dem anderen Amerika. Nicht dem Land, das wir als Jugendliche idealisierten, nicht dem Land, aus dem alles kam, was wir uns wünschten. Dem Land der Träume und Mythen, dem Land der Cowboys und der weiten Prairie, dem Land der Freiheit und Gleichheit, in dem das Streben nach Glück in der Verfassung festgeschrieben ist. Das Land hat sich verändert – und seine Musik hat sich verändert.
Ein Abend über das heutige Amerika und seine Musik muss auch ein politischer Abend sein. Das Land ist gespalten, die politischen Lager geben sich unversöhnlich. Diese Situation ist nicht neu und sie hat auch die bislang heile Welt der Countrymusik erschüttert.
Die traditionelle Musik aus Nashville, die vor allem die ländliche Idylle, den Staub der endlosen Highways, Bier, Whiskey, »God´s Country« und den unerschütterlichen Patriotismus seiner Bewohner preist, hat sich in den letzten dreißig Jahren erneuert. Sie nennt sich jetzt Americana und nimmt in ihren Geschichten auch die Armut und das Elend der Hinterwäldler in den Blick, erzählt von Drogen, Migration, Rassismus und sozialen Problemen.
Und so nehmen wir Sie an diesem Abend mit auf eine musikalisch-literarische Reise in die Appalachen, in die Sümpfe Floridas, in das Farmland der Flyover Countries, die sich abgehängt und vernachlässigt fühlen und in denen es brodelt und in denen sich das zukünftige Schicksal Amerikas entscheiden wird. Nicht nur, weil am 5. November 2024 Präsidentschaftswahlen anstehen.
Einlass: 18.30 Uhr