Gerade hat die Sängerin Thabilé ihr neuestes Album Read My Lips veröffentlicht, da wird ihr der Africa Festival Award (AFA) verliehen. Der Preis ehrt sie unter anderem für ihr Engagement, mit ihrer Musik auf die Probleme unterdrückter südafrikanischer Frauen aufmerksam zu machen.
Thabilé weiß, worüber sie singt. Sie kennt das Leid und Elend, aber auch die unbändige Lebensfreude Südafrikas aus erster Hand. Aufgewachsen ist sie in Dlamini, einem Township von Soweto (nach dem ihr erstes Album „Dlamini Echo“ benannt ist). Über ihren Vater weiß sie nicht viel, wächst bei ihrer Mutter, Großmutter und Tante auf. Die Mutter, selbst als Sängerin mit dem bekannten „Soweto Teachers Choir“ öfters auf Tournee, ermuntert ihre Tochter im zarten Alter von acht Jahren den Schul- und Gospelchor zu besuchen – und vermittelt Thabilé dadurch schon früh die Liebe zur Musik.
Heute lebt Thabilé in Stuttgart und setzt sich für ein besseres Miteinander ein, speziell für die Rechte der Frauen. Ihre Lieder erzählen von schwierigen Lebensbedingungen und dem Kampf gegen Missstände in Südafrika, gelten aber ebenso als Statements gegen jede Art von Ungerechtigkeit auf der Welt. So wie es auf dem neuen Album „Read my Lips“ zu hören ist. Dazu passt auch bestens das langjährige Engagement Thabilés, Kinder an deutschen Schulen zu besuchen und über Vorurteile aufzuklären..
Zu Recht wurde die sympathische Sängerin nun zur „Künstlerin des Jahres 2023“ des African Festival Award (AFA) in Würzburg gekürt. „Ich fühle mich sehr geehrt“, sagt Thabilé. „Der Award bestätigt mir, auf dem richtigen Weg zu sein. Und er ermutigt mich, weiterzugehen. Ich spüre die Kraft der Musik und möchte meine Stimme jenen Menschen leihen, die viel zu erleiden haben und sonst nicht gehört werden. Ich fühle in der Musik die Freude und die Freiheit, aber auch die Verantwortung.“
Besser als mit dem letzten Satz könnte man das neue Album „Read My Lips“ nicht beschreiben. Darin taucht Thabilé wieder in die Welt ihrer Erinnerungen und Erfahrungen ein, die schmerzhaft sein können. Doch – wie es auch in der Laudatio zur Preisverleihung heißt – „legt sie nicht nur den Finger in die Wunde, sondern schafft es auch mit ihrer bezaubernden Art und ihrer kraftvollen magischen Stimme, Mut zu machen und Hoffnung zu vermitteln ...“
Thabilés Lieder waren dabei noch nie reine „Weltmusik“, sondern schon immer ein hochklassiger Mix verschiedener Genres wie Afro, Gospel, Jazz, Rhythm and Blues. Auf dem neuen Album ist Thabilé gemeinsam mit ihrem Produzenten (und Gitarristen) Steve Bimamisa musikalisch nun einen Schritt weitergegangen. „Read My Lips“ bietet auch funkelnd geschliffene Soulsongs und eingängige PopBalladen. Dazu die unverwechselbare Stimme Thabilés – mal rockig rau, mal sanft und weich. Ein Album zum Anhören und Mitfühlen, aber auch zum Mitsingen und zum Mittanzen. So wie es viele Fans von den
Thabilé-Konzerten her kennen.