Eine flirrende Begegnung mit dem Unfassbaren für alle ab 2 Jahren
In der kulturellen Verabredung bestehen Theaterräume aus schwarzen Guckkästen, in denen jemand spielt und andere Menschen dabei zuschauen. Die ästhetische Erfahrung der Bühnenrealität unterscheidet sich grundsätzlich von der „normalen“ Realität. Diese veränderte sinnliche Erfahrung wird von den Zuschauenden erwartet und genossen.
Kinder, besonders sehr junge Kinder, erfahren ihre Umwelt unmittelbar sinnlich, d.h. ihre Grunderfahrung ist eine Ästhetische. Ich habe mich gefragt, wie ein dunkler Theaterraum mit seinen spezifischen Kennzeichen auf ein Kind wirkt, das zum ersten Mal ins Theater geht. Wie reagiert sein Nervensystem auf diesen „Kulturraum“? Allen voran die Dunkelheit?
Ich möchte in dieser Inszenierung die elementare Erfahrung eines ersten Theaterbesuchs aufgreifen. Der Moment, wenn das Licht verdunkelt und die Bühne in magischen, fremden, aufregenden, mitunter angsteinflößenden Lichtstimmungen erscheint, wird konserviert, erweitert, ins Spiel gebracht und zum Spielgegenstand erhoben.
Licht erzeugt Stimmungen, formt den Raum, wirft Schatten, zeichnet Punkte, Wege, Schneisen. Es tanzt, springt, wird rot, blau, oder in seine Spektralfarben zerlegt. Und manchmal wird es auch vom Vorhang verschluckt. Licht schwirrt, irrlichtert. Es brummt, summt, pfeift und fiept. Einzelne Lampen verbinden sich zu filigranen Wesen, die den Raum zerteilen.
Mensch kann von Licht angezogen werden oder in der Dunkelheit verschwinden. Licht ist ein Wesen, ist ein Wesen, ist ein Wesen und plötzlich ist es weg.
Grundlegende Idee dieser Produktion ist die Inszenierung der Wesenhaftigkeit von Licht. Licht trifft als gleichberechtigte*r Spielpartner*in auf die Jazzsängerin Mette Nadja Hansen und die Figurenspielerin Ulrike Kley. Voice Experiments steuern moving heads, Bewegungen verändern sich je nach Lichtfarbe. Stimme, Körper und Animationsabsichten treten in eine Resonanz Beziehung und verabreden sich für eine gute halbe Stunde mit dem Licht zu einem spielerisch leichten Date. Licht, Klang und Bewegung werden für die Kinder zur multisensorischen, ersten Theatererfahrung (und hoffentlich nicht letzten). Der schwarze Kulturraum glüht und glimmt vor Lebendigkeit.
2+ | 35 Minuten
Ulrike Kley | Spiel, Idee: Ulrike Kley | Regie: Joachim Fleischer | Live-Musik und Komposition: Mette-Nadja Hansen | Dramaturgie: Yasmine Salimi | Kostüm: Adelheid Wieser | Produktionsleitung: ehrliche Arbeit-freies Kulturbüro | Stückdokumentation, Trailer: Alexander Hector | Fotos: Joachim Fleischer
http://www.ulrikekley.de http://www.fadenschein.de 
Hallo, ich bin Maya.
