Klassik im Schloss - Klavierrecital Winterberg & Debussy
22.03.2026
/ 17:00 Uhr
Murnau
, Schloßmuseum Murnau
Klavierrezital - Benefizkonzert für die Privatstiftung Schloßmuseum Murnau mit der international renommierten Pianistin und Preisträgerin Brigitte Helbig.
Programm:
Hans Winterberg:
Impressionistische Suite: I.-III.
Neoimpressionistische Stücke: I.-VII.
Claude Debussy:
Préludes Book 1, L.117: No.1. - 12.
Karten für 37,00€
Ermässigte Karten für Schüler und Studenten für 17,00€ nur über den Veranstalter unter: ticket@psm-murnau.de oder an der Abendkasse.
Bei Konzertbesuchern mit Rollstuhl ist die Begleitperson frei. Bitte wenden Sie sich auch hier an den Veranstalter direkt unter: ticket@psm-murnau.de
Dauer 1 Stunde, 20 Minuten. Eine Pause ist nicht vorgesehen.
Ein Hörbeispiel eines Konzertes in München aus 2021 ist als Videolink beigefügt.
Hans Winterberg (1901–1991) entstammte einer jüdischen Familie aus Prag, die tief in der deutsch-tschechischen Kultur verwurzelt war. Während seine musikalische Ausbildung bei bedeutenden Lehrern wie Zemlinsky und Hába verlief, wurde sein Leben durch die nationalsozialistische Verfolgung schwer erschüttert.
Seine Mutter und viele Verwandte wurden in der Shoah ermordet, und auch Winterberg selbst wurde 1945 als Jude in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort überlebte er, ehe er nach seiner Befreiung 1945 zunächst nach Prag zurückkehrte. Die Ehe mit seiner katholischen Frau war zuvor „im Sinne des Reichsehegesetzes“ zwangsweise geschieden worden – ein Beispiel für die staatliche Diskriminierung, der er als Jude ausgesetzt war.
1947/48 emigrierte Winterberg nach Bayern, wo er sich eine neue Existenz aufbaute und künstlerische Anerkennung fand. In München und später in Riederau, Dießen und Bad Tölz arbeitete er als Komponist, Musikpädagoge und Lektor beim Bayerischen Rundfunk. Trotz seiner Erfahrungen mit Verfolgung und Verlust bekannte er sich zu einem kulturellen Universalismus, der Brücken zwischen deutscher und tschechischer Kultur schlagen sollte.
Zitat: „Und dann noch etwas, was heißt Nationalität? Was ist denn das für ein rückständiger, verquerer Begriff?!“
Claude Debussy wurde am 22. August 1862 in Saint-Germain-en-Laye bei Paris geboren und gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des musikalischen Impressionismus – auch wenn er selbst diese Bezeichnung ablehnte. Er studierte am Pariser Konservatorium, wo er früh durch seine unkonventionellen harmonischen Ideen auffiel.
Debussys Musik zeichnet sich durch neuartige Klangfarben, freie Harmonik und schwebende Rhythmen aus. Er löste sich von der strengen Tonalität der Romantik und schuf Klangbilder, die eher Stimmungen und Eindrücke als klare Strukturen vermitteln – vergleichbar mit den impressionistischen Malern seiner Zeit.
Zu seinen wichtigsten Werken zählen das Prélude à l’après-midi d’un faune (1894), die Oper Pelléas et Mélisande (1902) sowie die Suite „Clair de Lune“ aus den Suite bergamasque. Besonders das Prélude gilt als Wendepunkt in der Musikgeschichte, da es neue Wege in Harmonie und Orchestrierung eröffnete.
Debussy starb am 25. März 1918 in Paris. Sein Einfluss auf die Musik des 20. Jahrhunderts war enorm – Komponisten wie Ravel, Messiaen und Boulez sahen in ihm einen Wegbereiter der modernen Musik.
Copyright: Astrid Ackermann
Einlass: 16:40 Uhr