Eine Frau gerät in den Bann ihrer eigenen Obsession: Es ist der Anblick einer amerikanischen Soldatin auf einer Fotografie einer menschenverachtenden Szene aus dem US-Gefängnis Abu Ghraib im Irak, der etwas Unerwartetes in ihr auslöst – ein Begehren, das sie nicht kontrollieren kann, eine Faszination, die sie zugleich anzieht und zutiefst verstört. Das französische Original von Claudine Galea erschien bereits 2010, doch die in AM RAND beschriebenen Dynamiken könnten nicht aktueller sein.

Was als Betrachtung beginnt, kippt schnell in obsessive Selbsterforschung: Die Soldatin wird zur Projektionsfläche eigener Gewalterfahrungen und eines Begehrens, das sich nicht bändigen lässt. In einer kreisenden Gedankenbewegung – die etwas Houellebecq'sches hat in ihrer schonungslosen Offenlegung innerer Abgründe – folgt eine weibliche Stimme ihren Assoziationen und zersetzt sich dabei selbst. Psychoanalytische Übertöne hallen wider. Die Soldatin wird zu allen Frauen ihres Lebens: Partner*innen, Mütter, Begehrte. Im Strudel der Worte falten sie sich ineinander - zu einem ambivalenten Bild von Zerstörung und Begehren, Macht und Unterwerfung, Täterschaft und Opfersein.


MIT Miriam Japp REGIE Michèle Pralong TEXT Claudine Galea ÜBERSETZUNG Yasmine Salimi MUSIK Maïa Blondeau LICHT Michèle Pralong / Michel Schaltenbrand / Martin Wigger REGIEASSISTENZ Camille Roduit PRODUKTION Theater Neumarkt Zürich

MICHÈLE PRALONG lebt und arbeitet in Genf als Theaterschaffende. Sie leitete gemeinsam mit Maya Bösch das GRÜ/Transthéâtre Genève und realisierte ein grosses multidisziplinäres Projekt für das La Bâtie-Festival de Genève. Mit Julie Gilbert und Dominique Perruchoud entwickelte sie ein utopisches Theaterserienprojekt, das alle Genfer Theater für eine Saison vereinte. Neben ihrer Arbeit als Dramaturgin veröffentlichte sie die Bücher.

MIRIAM JAPP erhielt für ihr Schauspiel-Diplom an der Zürcher Akademie den Emil-Oprecht-Preis. Seit 1992 ist sie auf Theaterbühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv, u. a. am Theater Konstanz, Staatstheater Saarbrücken und Theater an der Josefstadt Wien. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Preise und Stipendien. Sie ist auch als Sprecherin und Kino- und Fernsehschauspielerin tätig.

INHALTSHINWEIS ein Teil der Vorstellung findet in Dunkelheit statt.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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Berlin

27.02.2026
20:00 Uhr
Tickets
ab 25,00 €
Radical Rest (AT) /UA - Miriam Ibrahim / 13+ / Premiere