Georg Friedrich Händel: Sieben Sonaten für Blockflöte und basso continuo

Vor 300 Jahren erfreute sich die „common flute“ in England einer Beliebtheit, die sie auf dem europäischen Festland nie erlangte. Dies hat durchaus politische Gründe: während des puritanisch geprägten Commonwealth unter Oliver Cromwell war jede öffentliche Musikdarbietung strikt verboten, weshalb sich die Musizierpraxis ganz ins Private zurückziehen musste. Zwischen 1700 und 1730 war die Blockflöte aber auch ein wichtiges Zweitinstrument von Londoner Berufsmusikern. In den vom Daily Courant veröffentlichten Konzertprogrammen begegnet man den Namen von professionellen Blockflötisten, die alle ihre eigenen Kompositionen aufführten. Der Katalog von John Walsh, dem wichtigsten Londoner Musikverleger, quillt über von Editionen für die Blockflöte. Unter diesen günstigen Umständen komponierte Händel, der sich 1710 in London niederließ, seine sieben Blockflötensonaten, von denen er vier im Opus 1 veröffentlichen ließ. Offensichtlich schätzte er diese Werke ganz besonders, weshalb man ihnen nicht nur in vielen seiner Opern und Orgelkonzerte wiederbegegnet; sie dienten auch als Material für den Privatunterricht von Queen Anne.

Michael Form, Blockflöte
Hyunkun Cho, Violoncello
Jean-Christophe Dijoux, Cembalo nach Christian Zell, Hamburg 1728

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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