Die weitgehend friedliche oder zumindest übersichtliche Weltordnung der 1990er Jahre ist Vergangenheit: Weder internationale Organisationen noch die vormalige alleinige Supermacht USA können heute militärische Konflikte wie in der Ukraine eindämmen. Der Westen wirkt gespalten. Neue Mächte betreten die Bühne, Handelskriege stellen exportorientierte Staaten wie die Bundesrepublik vor Probleme.

Volker Perthes, einer der führenden deutschen Experten in Fragen der internationalen Sicherheitspolitik, stellt seinen neuen Essay „Die Multipolarisierung der Welt – Ein geopolitischer Wegweiser" vor und diskutiert die drängenden Fragen unserer Zeit. Wir leben in einer Ära fundamentaler Machtverschiebungen: Nach dem Kalten Krieg und der Pax Americana dominieren heute fünf starke Pole die Weltpolitik – neben den USA und China auch die EU, Russland und Indien. Regionale Mittelmächte, das zeigt Perthes an den Beispielen Naher Osten und Südostasien, können diese großen Akteure gegeneinander ausspielen und ihre eigene nahe Umwelt durchaus gestalten.

In dieser angespannten Weltlage steht die Europäische Union vor einer Schicksalsfrage: Zwischen amerikanischem Protektionismus, chinesischem Expansionsdrang und russischer Aggression muss Europa seine strategische Autonomie und Handlungsfähigkeit stärken – oder riskiert, zwischen anderen Polen zerrieben zu werden. Das Podiumsgespräch beleuchtet, welche Rolle die EU in der neuen multipolaren Ordnung spielen kann und muss, um ihre Werte und Interessen zu verteidigen.

Volker Perthes studierte Politikwissenschaft an der Universität Duisburg und wurde dort 1990 promoviert. Er leitet die Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und gilt als international renommierter Nahostexperte. Von Januar 2021 bis September 2023 wirkte er als Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs und Leiter der UN-Mission UNITAMS im Sudan. Im Oktober 2023 ernannte der UN-Generalsekretär Perthes zum Verantwortlichen für die unabhängige strategische Bewertung der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen für den Irak (UNAMI).

Informationen zum Podium folgen in Kürze.

Foto: Jürgen Bauer/Suhrkamp Verlag

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