Lesung Nora Gomringer
Zwischen Kindheit und Vergänglichkeit - Nora Gomringers Prosadebüt
»Sie hinterlässt drei Kinder und einen Bindestrich. Sie hinterlässt mir ihre Freundinnen, ihre Bibliothek, ihr Unbehagen. Ich schreibe ihr hinterher als vermissende Tochter, als wütende Frau, als verstummte Dichterin und wundere mich, wie wenig sie sich beschwören lässt, wenn ich es will. Sie hat sich – nun himmlisch – endlich emanzipiert. Ich schreibe über meine mannigfaltige Mutter, ihre Weisheit und Komik, ihren Mann, die Sache mit den Meerschweinchen und mich.« Offen und poetisch zugleich schreibt die Lyrikerin Nora Gomringer in ihrem Prosadebüt »Am Meerschwein übt das Kind den Tod« (Voland & Quist) über den Abschied von der Mutter, über Trauer, Tod, Erinnern und darüber, was es heißt eine Familie zu sein. Mit Sprachgespür und Witz erzählt sie von einer vielgestaltigen, mutigen, kunstsinnigen und unbequemen Mutter und einer Tochter, die ihr schreibend nachgeht – tastend, zweifelnd, widersprüchlich.
Nora Gomringer, 1980 geboren, ist Schweizerin und Deutsche, Lyrikerin und Filmemacherin. Sie schreibt und spricht für das Feuilleton und das Radio und zählt zu den bekann-testen Dichterinnen ihrer Generation. Nora Gomringer lebt in Bamberg, wo sie das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia leitet.
Moderation: Alexander Solloch
Eintritt: 12,– / 8,– zzgl. Vvk-Gebühr
Veranstalter: Literaturhaus S-H / In Kooperation mit »Der Norden liest«. NDR Kultur zeichnet den Abend auf und sendet ihn am 1. März 2026 um 20 Uhr.
Foto: © Judith Kinitz
Einlass: 18:30 Uhr