Albert Camus gehört zu den faszinierendsten Gestalten des 20. Jahrhunderts. In seinen Romanen, philosophischen Essays und Theaterstücken stellt sich Camus in schonungsloser Weise den existenziellen Sinnfragen des Menschen nach dem „Tod Gottes“ (Nietzsche).
Dennoch war Camus kein dogmatischer Atheist. Im Gegenteil, in der Résistance arbeitete Camus auch eng mit Christ:innen zusammen. Nach 1945 forderte Camus in einer Rede vor den Dominikanern in Paris einen Dialog von Christen und Nichtchristen. Denn trotz seiner heidnischen Natur seien für ihn die „christlichen Sorgen“ stets wichtig gewesen. „Camus unterläuft den üblichen Gegensatz zwischen Religion und Atheismus“, sagt der Wiener Religionsphilosoph Professor Dr. Dr. Johannes Schelkshorn. Denn Camus hält auch als Agnostiker an einem „Sinn für das Heilige“ fest. Das Heilige liegt für Camus jedoch nicht in der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, sondern in der überschäumenden Macht des Lebens und in der Schönheit der Natur, die bereits in seinen frühen Essays beschrieben werden. Welche Aktualität Camus‘ Denken inmitten der gegenwärtigen Krise von Religion und Glauben hat, soll aus religions-philosophischer Perspektive beleuchtet werden.
Prof. Dr. Dr. Hans Schelkshorn ist emeritierter Professor für Interkulturelle Religionsphilosophie an der Universität Wien. Seit 2014 ist er Präsident der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie.

19:00 Uhr

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