Die alternde Gesellschaft ist weder kindergerecht, noch ist sie gerecht zu Kindern, warnt Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach im Buch „Kinder – Minderheiten ohne Schutz“, das er gemeinsam mit Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani und Klaus Peter Strohmeier veröffentlicht hat und das jetzt sogar für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert ist. Seit vielen Jahren schon hängen die Bildungsabschlüsse vom sozialen Status der Eltern ab. Die Zahl der Heranwachsenden ohne Schul- oder Ausbildungsabschluss ist erschreckend hoch. Die Jugendkriminalität nimmt zu, Straftäter werden immer jünger. Wie soll Integration gelingen, wenn die Eltern zuhause nicht Deutsch sprechen? Oder wenn in städtischen Grundschulklassen Kinder aus fünf verschiedenen Herkunftsländern ebenso viele unterschiedliche Sprachen sprechen?
Alle Kinder, auch die von privilegierten Eltern, seien in einer prekären Lage, so Professor Dr. Kurtenbach. „Und das Bildungssystem ist im freien Fall.“ Deshalb berichten Jugendliche und junge Erwachsene immer häufiger von ihrem Zukunftspessimismus. Sebastian Kurtenbach fordert ein Umdenken: Kinder müssen aus ihrer Außenseiterposition ins Zentrum gerückt werden. Und zwar nicht nur als moralische Verpflichtung, sondern als essenzielle Notwendigkeit für eine lebenswerte Zukunft. Mit umfassenden Analysen und Lösungsansätzen zeigt der Professor für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Sozialpolitik an der FH Münster in seinem Vortrag auf, welche enormen Veränderungen heute die Kindheit prägen und wie wir den Jüngsten gerecht werden können. Denn auch davon hängt die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft ab.

19:00 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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