Inmitten des kulturellen Aufbruchs des 18. Jahrhunderts wirken Juliane Benda (später Reichardt) und ihre Tochter Louise Reichardt als herausragende Musikerinnen und Komponistinnen im bürgerlichen Berlin. Sie gehörten zu den wenigen Frauen ihrer Zeit, die als Komponistinnen sichtbar wurden – zumindest vorübergehend. Beide entstammen einer musikalisch geprägten Familie, die ihnen eine fundierte Ausbildung und kulturelle Teilhabe ermöglichten. Ihr Schaffen ist eingebettet in ein weit verzweigtes musikalisches, künstlerisches und intellektuelles Netzwerk.

Neben Liedern von Juliane und Louise Reichardt werden an diesem Konzertabend Werke aus eben diesem Umfeld zu hören sein – von Zeitgenossen, Weggefährten und Förderern wie C. P. E. Bach, Franz Benda, Johann Friedrich Reichardt und Maria Antonia Walpurgis. Die musikalische Entdeckungsreise führt in die Staatsbibliothek zu Berlin: Im Konzertsaal werden die erklingenden Werke in Form von Handschriften und alten Drucken ausgestellt.

Johanna Kaldewei – Sopran
Julienne Mbodjé – Alt
Johannes Gaubitz – Tenor
Mädchenchor der Singakademie zu Berlin
lautten compagney BERLIN
Wolfgang Katschner – musikalische Leitung

Das Konzert am 19. Oktober ist Teil des SICHTWEISEN Festivals.

Ein Konzert der Reihe
ABGESTAUBT! – Musikalische Expeditionen in die Staatsbibliothek zu Berlin

Ein unschätzbarer musikalischer Schatz verbirgt sich hinter der Fassade der Staatsbibliothek Unter den Linden. In den Archiven lagern nicht nur die Handschriften zu großen Meisterwerken wie Mozarts „Zauberflöte“, Beethovens „Ode an die Freude“ oder J.S. Bachs „Kunst der Fuge“. Es finden sich dort auch zahllose Quellen zu Musiken, die zu Unrecht vergessen gegangen sind und längst eine Wiederentdeckung verdient hätten.

In Berlin lagert einer der größten Bestände an Handschriften und alten Drucken weltweit. Dabei handelt es sich um Musik, die eng mit der Geschichte der Stadt Berlin verknüpft ist, um Musik marginalisierter Gruppen, um anonym überlieferte Musik aus der ganzen Welt oder um Werke sogenannter „Kleinmeister“, die in Wahrheit Großmeister waren.

Die neu angelegte Konzertreihe „Abgestaubt!“ will sich diesem unbekannten Repertoire in Kooperation mit der Musikabteilung der SBB und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde der SBB widmen, die Schätze heben und die Noten in lebendigen Klang verwandeln.

Der neu eröffnete Humboldtsaal der Staatsbibliothek zu Berlin wird damit zugleich als ein Ort für Konzerte und Wissensvermittlung in der Stadt etabliert. Die Konzertreihe wird 2023/2024 begründet und kuratiert von Wolfgang Katschner (lautten compagney BERLIN) und Christian Filips (Sing-Akademie zu Berlin), begleitet von radio 3 (Bernhard Schrammek) und wissenschaftlich betreut von Dr. Martina Rebmann (Leiterin der Musikabteilung der Staatsbibliothek Berlin.

Die Konzerte der Reihe ABGESTAUBT! werden gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix