Jennifer Teegec
Jennifer Teege „Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen“
Lesung und Gespräch gegen Rassismus
Wie geht man damit um, wenn man als Halb-Nigerianerin erfährt, dass der Großvater ein KZ-Kommandant war, den die Welt aus Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste" kennt? Es ist ein Schock, der ihr ganzes Selbstverständnis erschüttert: Mit 38 Jahren erfährt Jennifer Teege durch einen Zufall, wer sie ist. In einer Bibliothek findet sie ein Buch über ihre Mutter und ihren Großvater Amon Göth. Er war einer der skrupellosesten Massenmörder der NS-Zeit. Seine Lebensgefährtin Ruth Irene, Jennifer Teeges geliebte Großmutter, begeht 1983 Selbstmord.
Jennifer Teege ist die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers. Die Mutter gab sie zur Adoption frei. Sie wuchs bei einer Pflegefamilie in München auf. Jetzt ist sie mit einem Familiengeheimnis konfrontiert, das sie nicht mehr ruhen lässt. Erschütternd war diese Entdeckung nicht zuletzt auch deshalb, weil Teege in Israel studiert hat, Hebräisch spricht und sich eng mit dem Land verbunden fühlt. Gemeinsam mit der Journalistin Nikola Sellmair recherchiert sie ihre Familiengeschichte, sucht die Orte der Vergangenheit noch einmal auf, reist nach Israel und nach Polen. Sie trifft ihre Mutter wieder, die sie viele Jahre nicht gesehen hat. Schritt für Schritt wird aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung.
Eine Kooperation von
Literaturherbst Heidelberg Festivalthemenschwerpunkt #LEBEN,
Worte des Widerstands, Karlstorbahnhof Heidelberg, HEIDELBERGER THEATERTAGE
Einlass 19:00 Uhr