Freitag, 11.07.2025
um 19:00 Uhr




Wie standen unsere Großeltern zum nationalsozialistischen Regime? Wie verhielten sie sich als ihren Mitmenschen Unrecht angetan wurde? Was empfanden sie, als Deutschland einen Krieg anfing? Fragen wie diese bieten nicht nur historischen, sondern auch persönlichen Zündstoff. Wer stellt sich schon gerne vor, dass der geliebte Großvater vielleicht begeistertes Mitglied der Hitler-Jugend war?

Auch Autor und Historiker Moritz Pfeiffer wünscht sich Großeltern, die den Nationalsozialisten zumindest nicht die Hand gereicht haben. In seinem Buch „Mein Großvater im Krieg 1939-1945 – Erinnerung und Fakten im Vergleich“ begibt er sich auf eine innerfamiliäre Spurensuche.

Auf der einen Seite stehen die persönlichen Berichte seines „Opis“ auf der anderen Seite zeitgenössische Quellen und aktuelle Forschungsliteratur. Pfeiffer analysiert diese vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes – und kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Großeltern dem NS-Regime deutlich stärker verpflichtet hatten, als sie ihm gegenüber zugeben. Wie jedoch geht ihr Enkel damit um? Und in welchem Ausmaß beeinflusst es ihn selbst, dass der Nationalsozialismus Teil seiner Familiengeschichte ist?

Mit seinem Buch gewährt Pfeiffer Einblick in eine exemplarische, deutsche Familie und die Mechanismen von Erinnern, Vergessen aber auch Verdrängen, deren Auswirkungen auch die Kinder- und Enkelgeneration bis heute beeinflussen.

Im Anschluss an die Lesung folgt eine Diskussion mit dem Autor und Carina Rosenlehner.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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