Dieser Konzertabend steht ganz im Zeichen einer wirklich selten zu hörenden Duo-Besetzung: Die Theorbe, ein Lauteninstrument, gesellt sich zur Barockgitarre – und wie das klingt, wird mit Tänzen aus der Volks- und der Hofmusik Spaniens, Frankreichs und Italiens demonstriert. Die Theorbe mit ihren langen Basssaiten und dem dazugehörigen zweiten Wirbelkasten ist die »größere Schwester« in der Lautenfamilie, und gemeinsam mit den Gitarren zählen diese Saiteninstrumente zu den am weitesten verbreiteten Musikinstrumenten des 16. und 17. Jahrhunderts.

Einen Schwerpunkt des Programms bildet ein Musikstück, das aus Mittelamerika stammt: Die berühmte Follia entwickelte sich ursprünglich in Mexiko und gelangte durch die spanischen und portugiesischen Entdecker und Eroberer nach Europa – ebenso wie viele anderen Melodien, Rhythmen und Formen. Hier wurde die Follia von zahlreichen Komponisten als Vorlage für Variationswerke benutzt. Auch Arcangelo Corelli fühlte sich von diesem melodisch-harmonischen Satzmodell angezogen, seine Fassung, diesmal für Barockgitarre umgeschrieben, entfaltete seinerzeit in Europa eine große Wirkung und begeisterte die Menschen mit ihrem exotischen Flair.

Außerdem erklingt Musik des spanischen Komponisten und Gitarristen Gaspar Sanz und des französischen Saitenvirtuosen Robert de Visée, der Komponist am Hof Ludwig des XIV. war, sowie freie Improvisationen und Tänze der Renaissance, unter anderem aus Sammlungen, die der flämische Musikverleger und Kupferstecher Pierre Phalèse zusammentrug.

Einlass 1/2 Stunde vor Beginn der Veranstaltung

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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