Musik für die Kurfürsten I Hofmusik aus Berlin-Cölln
Die Cöllner Compagney, das Berliner Ensemble für Musik der europäischen Renaissance, widmet dieses Programm ihrer namensgebenden Stadt, die im 16. und 17. Jahrhundert noch als Doppelstadt Berlin-Cölln existierte. Eine Besonderheit des Hofes war, dass in einer kurfürstlichen Musikverordnung von 1580 ausdrücklich eigene Instrumentalmusik unabhängig von kirchlichen Aufgaben gefordert wurde. Damit setzte eine einzigartige Blütezeit für die bisher sehr stiefmütterlich bedachte Hofkapelle ein, der zeitweilig 37 Instrumentalisten angehörten, das 14-köpfige Trompetenensemble nicht eingerechnet – eine für den deutschen Raum enorme Stärke!
Im Mittelpunkt dieses Konzerts stehen zwei für den Berliner Kontext immer noch nicht ausreichend gewürdigte Protagonisten: Bartholomaeus Praetorius und William Brade alias Wilhelm Brat, der ursprünglich aus England kam, aber mehr als die Hälfte seines Lebens in Hamburg, Kopenhagen, Halle, Güstrow, Bückeburg und Berlin verbrachte. Beide Komponisten trugen wesentlich dazu bei, dass Berlin bzw. Berlin-Cölln musikalische Bedeutung erlangte, bevor die Verheerungen im Laufe des 30-jährigen Krieges die Stadt auch in ihrer kulturellen und künstlerischen Entwicklung wieder zurückwerfen sollten.
Ergänzt wird das Programm mit instrumentaler und vokaler Musik geistlicher und weltlicher Provenienz – Werke, die von Praetorius´ und Brades Kollegen und Vorgesetzten am Berliner Hof stammen, aus dem Repertoire der Stadtpfeifer im 16. Jahrhundert und aus der Reformationszeit im Umfeld von Kurfürst Friedrich dem Weisen.
Einlass 1/2 Stunde vor Beginn der Veranstaltung