Sonntag, 19.01.2025
um 16:00 Uhr




Die Hochschule für Musik Nürnberg führt die älteste von einer Frau komponierte Oper auf:
Francesca Caccini (1587−1640): „La Liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina“

Auf Spielplänen von Opernhäusern findet man Werke von Komponistinnen eher selten. Umso bemerkenswerter ist, dass schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts, während die Oper als Gattung gerade entstand, eine einflussreiche Fürstin in Florenz eine Auftragsarbeit an die berühmte Musikerin Francesca Caccini vergab. Die Tochter des Musik-Pioniers Giulio Caccini, selbst eine begnadete Sängerin, sollte anlässlich eines bevorstehenden Staatsbesuches des polnischen Fürsten Wladyslaw Sigismund eine besondere Komposition erschaffen. Am 3. Februar 1625 wurde das Werk mit dem sperrigen Titel „La Liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina“ („Die Befreiung Ruggieros von Alcinas Insel“) unter dem Gattungsbegriff „Balletto“ vor erlauchter Gesellschaft uraufgeführt.

Das Libretto von Ferdinando Saracinelli basiert auf das Epos „Orlando Furioso“ von Ariost und erzählt den Kampf der Zauberinnen Alcina und Melissa um den jungen Helden Ruggiero, der sich zwischen Liebe und Ruhm entscheiden muss.
Caccinis Komposition machte offensichtlich so großen Eindruck, dass der begeisterte Gast die Partitur in seine Heimat mitnahm und in einer polnischen Übersetzung erneut aufführen ließ. Somit ist „La Liberazione di Ruggiero“ auch die erste Oper, die je außerhalb Italiens erklang.

Die Partitur überlebte, weil sie noch im Uraufführungsjahr (mit Ausnahme der Tanzmusik) in Druck erschien, was für die Zeit eine große Ausnahme darstellt.

Der Studienbereich Alte Musik der Hochschule für Musik Nürnberg bringt das besondere Werk zum 400. Jubiläum im historischen Klangbild auf die Bühne. Die szenische Interpretation übernimmt der renommierte Regisseur Matthias Remus, emeritierter Professor für Opernregie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Für Bühnenbild und Ausstattung ist Christine Knoll verantwortlich. Die musikalische Einstudierung und Leitung hat Knut Schoch inne, der auf Basis musikwissenschaftlicher Erkenntnisse das Aufführungsmaterial neu erstellt hat. Ihm zur Seite stehen die Kolleginnen und Kollegen des Studienbereichs. Die Tänze werden choreographiert von Marie-Claire Bär-Le Corre, allerdings wurde aus nachvollziehbaren Gründen auf das im Original vorgesehene Pferdeballett verzichtet.

Einlass: 15:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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