Donnerstag, 27.02.2025
um 20:00 Uhr




Roger Willemsen schrieb 2006 sein Buch »Hier spricht Guantánamo« und analysierte, warum das unrechtmäßige Gefangenenlager auf Kuba alle Menschen weltweit bedrohe. Auf Guantánamo, schrieb er, gebe es nur eine einzige, radikale Reaktion: »Es muss öffentlich – und es muss geschlossen werden.« Aber das Lager besteht nach wie vor. Dreißig Menschen harren dort bis heute aus – die meisten von ihnen seit den ersten Tagen im Jahr 2002.

Mansoor Adayfi ist einer derjenigen, die nach Kuba verschleppt wurden. 19 Jahre alt war er damals. Vierzehn Jahre seines Lebens wurde er dort gefangen gehalten, gefoltert und nie eines Verbrechens angeklagt. 2016, in dem Jahr, als Roger Willemsen starb, wurde er nach Serbien transferiert, wo er bis heute – fernab von seiner Familie im Jemen – leben muss. Seine Bücher »Don’t forget us here« und »Letters from Guantánamo« sind Zeugnisse des Überlebens.

Wir blicken an diesem Abend auf Kunstwerke, die in Guantánamo entstanden sind, und erzählen von ihren Urhebern und ihrer Geschichte. Birgitta Assheuer liest Briefe von Mansoor Adayfi und Gedichte anderer Gefangener. Insa Wilke spricht mit Sebastian Köthe, Herausgeber von »Gedichte aus Guantánamo« und der Forschungsarbeit »Guantánamo bezeugen« darüber, was er von ehemaligen Gefangenen wie Mansoor Adayfi über die Möglichkeit von liebenden Beziehungen in der Isolation und über die Bedeutung von Kunst gelernt hat, um unter extremen Bedingungen zu überleben.

Über den gesamten Festivalzeitraum zeigen wir in unserer Halle Kunstwerke, die in Guantánamo entstanden sind. Mit jedem Lesungsbesuch haben Sie die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen.

Einlass: 19:00 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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27.02.2025