Souvenir - Komödie mit Musik über Florence Foster Jenkins, die Königin der falschen Töne
von Stephen Temperley, Deutsch von Lida Winiewicz
Ihr Gesang brachte Tausende zum Weinen. Vor Lachen. Florence Foster Jenkins, die begeisterte Sopranistin mit der recht freien Auffassung von Intonation. Wer im New York der 1940er Jahre „FFJ“ live erleben wollte, durfte beim Ticketkauf nicht trödeln oder musste auf dem Schwarzmarkt Höchstpreise hinblättern. In ihrem Kopf mag sie mit engelsgleicher Stimme die Welt bezaubert haben. In der akustischen Realität jedoch verließ das Publikum reihenweise den Saal oder stopfte sich Taschentücher in den Mund. Doch Kritik und Zweifel konnten Florence nicht erschüttern. Was zunächst mit kleinen Soiréen begann, endete mit einem legendären Konzert in der ausverkauften und tobenden Carnegie Hall.
Stephen Temperley zeigt in seinem Broadway-Hit eine von der Kunst beseelte Frau, deren felsenfester Glauben an das eigene musikalische Talent ebenso komisch wie bewundernswert ist. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist Cosme McMoon, der Pianist, der sie zwölf Jahre lang bei ihren Konzerten begleitete. Anfangs von rein finanziellen Überlegungen geleitet, begreift McMoon allmählich, was die besondere Anziehungskraft der Sängerin Foster Jenkins ausmacht: ihre absolute und kompromisslose Hingabe an die Musik.
Mit: Ana Schlaegel und Horst Maria Merz | Regie: Karsten Engelhardt | Musikalische Einstudierung: Horst Maria Merz | Bühne: Werner Klaus | Kostüme: Mechthild Scheinpflug | Technik: Dieter Sterk