Der geflügelte Froschgott - Foyer
eine Neuberechnung der Untersblichkeit
von Ingrid Lausund
Bei all dem Fortschritt, den die moderne Wissenschaft macht, bleibt die Frage nach dem, was jenseits des Lebens ist, ein Mysterium. Sie beschäftigt die Menschheit wie kaum eine andere. Was kommt nach dem Tod? Oder kommt da überhaupt etwas?
Jede Religion, jede Kultur findet andere Antworten auf diese Urfrage. Dabei entstehen ganz unterschiedliche Bilder. Im Stück der Dramatikerin und Drehbuchautorin Ingrid Lausund pflügt die Schauspielerin so kenntnisreich wie pointiert durch die Besonderheiten der Weltreligionen und vieler kleiner Kulte. Auch die religiöse Verehrung des titelgebenden Froschgottes gehört dazu. Sie grübelt, räsoniert, verwirft und dies alles in einem rasanten Tempo. „Angenommen mal“ zieht sich als leitmotivische Formulierung durch ihre gedanklichen Pirouetten. Angenommen, wir kommen alle ins Paradies, in den Himmel, wo nicht endende Freude und Glück uns erwarten. Und wenn ja, in welchem Zustand? Angenommen, es ist aber auch schon ein Platz in der Hölle für uns reserviert? Haben wir vielleicht sogar im Leben einen Einfluss darauf, was nach dem Tod mit uns geschieht? Wer weiß das schon im Voraus? Hinterher ist man immer schlauer.
„Der geflügelte Froschgott“ lädt dazu ein, sich mit der Protagonistin in einem Gedankenstrudel über Sein und Nicht-Sein zu verlieren, mitzuphilosophieren und sich dabei vielleicht in den ein oder anderen Vorstellungen wiederzufinden. Die Autorin Ingrid Lausund, Grimme-Preis-Trägerin und derzeit eine der meistgespielten Theaterautorinnen in Deutschland, hat am Kleinen Theater bereits mit Stücken wie „Hysterikon“ oder „Bandscheibenvorfall“ für ein volles Haus und Furore gesorgt. Nun heißt es erneut: Vorhang auf für ihre surreal-absurden Lebensweisheiten – intelligent und widersprüchlich!
Regie: Eos Schopohl
Es spielt: Léonie Thelen
Dauer: ca. 70 Minuten ohne Pause
Foto: Stefan Klein