ON THE FIRST NIGHT WE LOOKED AT MAPS
begrenzte Platzwahl, pro Show max. 16 Personen
* 15 NOV, 21 Uhr auf Englisch
Innerhalb weniger Jahre flohen Mitte des 18. Jahrhunderts mehr als 30.000 Menschen aus deutschen Territorien an die Ufer der Wolga. Sie entrannen so Krieg, Hunger und Verfolgung. Doch das gelobte Land war alles andere als erwartet.
Zusammen mit dem queeren argentinisch-deutschen Künstlerpaar Vöcks de Schwindt sitzt das Publikum an einem großen Tisch – über Landkarten, Fotos, Dokumente und ein Gesangbuch gebeugt. Mate-Tee wird gereicht. Es beginnt die Suche nach einer Heimat, die vielleicht nie existierte.
Gemeinsam reisen wir über Grenzen und Kontinente hinweg, durch Familien- und Migrationsgeschichten: den Spuren der Wolgadeutschen folgend, die aus Hessen nach Russland auswanderten und 100 Jahre später ihren Weg auf dem südamerikanischen Kontinent fortsetzten.
Im freien Erzählfluss rekonstruiert das Paar den Zeitpunkt ihrer ersten Begegnung, während es zugleich nationalistische Narrative und Widersprüche familiärer Identität untersucht. Dabei halten sie Ausschau nach einem queeren Erbe und begegnen Vorfahren, die nur sein können, was sie sein wollen, wenn sie nicht an dem Ort sind, an den sie sich gebunden fühlen.
Nach über 50 Aufführungen mit Gastspielen wie am WUK Theater Quartier in Halle/Saale, dem LICHTHOF Theater in Hamburg, dem El Galpón de Guevara in Buenos Aires (Argentinien) sowie beim Furore Festival in Ludwigsburg, dem Festival Verso Sud in Corato (Italien) und dem Altofest in Neapel (Italien) und Valletta (Malta) kehrt die Produktion nochmals für vier Vorstellungen an den TD Berlin zurück.
RECHERCHE/TEXT/PERFORMANCE Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt PRODUKTION Vöcks de Schwindt KOOPERATION TATWERK | Performative Forschung WIEDERAUFNAHME KOPRODUKTION TD Berlin
VÖCKS DE SCHWINDT sind ein argentinisch-deutsches Regieduo. Ihre Arbeiten reichen von autobiografisch motivierten performativen Stückentwicklungen über mehrsprachige Schauspielproduktionen bis zum Musiktheater in seinen unterschiedlichsten Formen. Dabei setzen sich die beiden Regisseure derzeit u. a. mit Fragen zu migrantischen Identitäten, Queer Heritage, der Zärtlichkeit zwischen Männern sowie den Funktionsweisen von Ritualen in unserer Gegenwart auseinander.
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