Der Geizige - Komödie von Molière
In Zeiten steigender Inflation und öffentlicher Sparmaßnahmen könnte man sich den Geizhals eigentlich zum Vorbild nehmen, hätte nicht Molière diesen Typen in der Gestalt des Harpagon in seiner wundervollen Komödie bereits 1668 ausgiebig der Lächerlichkeit preisgegeben. Wahrscheinlich zählt „Der Geizige“ auch deshalb zu den meistgespielten Stücken der Theatergeschichte.
Im Mittelpunkt der turbulenten Handlung steht der alte Knauser Harpagon, der seinen Nachkommen weder sein Geld, noch die Liebe oder auch nur die Luft zum Atmen gönnt, geschweige denn vererben will. Stattdessen klammert er sich an seine irdischen Güter, als könne er damit der Vergänglichkeit entfliehen. Harpagons Geliebte ist seine Geldkassette, die er heimlich vergraben hat. Eifersüchtig überwacht er sie, permanent geplagt von der Angst, sie könnte entdeckt werden, bis selbige eines Tages spurlos verschwunden ist. Wer ist der Dieb? Vielleicht seine Kinder, die sich nicht um ihre Chancen bringen lassen wollen? Oder hat Harpagons Diener lange Finger gemacht? Auch könnten falsche Freunde hinter der unsäglichen Tat stecken.
Eine Komödie der Liebe und der Missverständnisse und zugleich ein bitterkomisches Lehrstück darüber, dass Geld nicht glücklich macht. Der TV- und Theaterstar Kalle Pohl kann in der Hauptrolle des Harpagon einmal mehr beweisen, dass sein großes komödiantisches Talent am besten live auf der Bühne zur Geltung kommt.