Ulrike Herrmann & Achim Wambach - Grünes Wachstum vs. grünes Schrumpfen
Wie kann der Weg zur Klimaneutralität noch gelingen? Zwei WirtschaftsexpertInnen diskutieren und präsentieren im Streitgespräch unterschiedliche Lösungsansätze. Wirtschaftliches Wachstum und Klimaneutralität sind nicht vereinbar, sagt Ulrike Herrmann. Ökoenergie aus Sonne und Wind wird niemals reichen, um weltweites Wachstum zu befeuern. Hermann plädiert daher für ein ‚grünes Schrumpfen‘, um die Klimakrise zu bewältigen: Die Industrieländer müssen sich vom Kapitalismus verabschieden und eine Kreislaufwirtschaft anstreben, in der nur noch verbraucht wird, was sich recyceln lässt. Achim Wambach ist sich hingegen sicher, dass grünes Wachstum durch die Weiterentwicklung klimafreundlicher Technologien möglich und auch notwendig ist: Wachstums- und Klimapolitik müssen vereint und koordiniert werden. Er fordert bessere politische Rahmenbedingungen und mehr Vertrauen in Märkte, die dazu führen, dass Klimaschutz sich wirtschaftlich lohnt.
Ulrike Herrmann ist seit 2000 Wirtschaftskorrespondentin der taz und mehrfache SPIEGEL-Bestsellerautorin.
Prof. Achim Wambach, PhD, ist Präsident des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim.
In der Reihe Zukünfte denken