Donnerstag, 26.09.2024
um 19:30 Uhr



Lecture-Science Performance

Sabine Scho und Martina Kieninger

Die performative Reihe von Kieninger und Sabine Scho “Chymische Hochzeit – Alchemie/Chemie/Lyrik” geht auf “Chymische Hochzeit des Christian Rosencreutz”zurück, eine allegorische Erzählung aus dem Jahr 1616. Es handelt sich um das in Straßburg anonym erschienene Frühwerk des Stuttgarter Hofpredigers Johann Valentin Andreae. Die aus Württemberg stammenden Erzählungen um Christian Rosencreutz prägten für lange Zeit das Bild einer Geheimgesellschaft. Ihrem Wesen nach aber gleicht “Chymische Hochzeit” einer märchenhaften Schöpfungsgeschichte in sieben Tagen, bei der die Entdeckung der Venus, also Amors Pfeil, die wohlfeil errichtete Ordnung immer wieder durcheinander bringt. Kieninger und Scho haben sechs Lecture- und Science-Performances dazu in Wort, Bild und wissenschaftlichen Experimenten ausgearbeitet. Im Literaturhaus werden die “Liebestränke” zur Aufführung gebracht. Die alchemistischen, lyrischen und wissenschaftlichen Experimente von Kieninger und Scho fragen sich und das Publikum: Was aber ist hier noch Wissenschaft und was schon pure Narration und Kunst? Oder ist es nicht sogar andersherum? Schauen Sie rein, wenn Rosen im Kältebad der Wissenschaft zerschellen, das Liebesbarometer den Grad der Liebe in Romanen bestimmt und die Liebe ins Rosencreutzverhör genommen und juristisch verteidigt wird!

Martina Kieninger ist promovierte Diplomchemikerin, Dozentin und Forscherin im Bereich Computerchemie, erhielt 2019 den Deutschen Preis für Nature Writing und war Literaturstipendiatin des Landes Baden-Württemberg. 2006 erschien “Sängerin an der Lampe” beim Verlag Ulrich Keicher. Sie realisierte Internet-Literaturprojekte im Zusammenhang mit der sogenannten “zweiten Stuttgarter Schule”, die sich um Reinhard Döhl (Kreis Max Bense) formierte. Sabine Scho ist fotografierende und installierende Autorin. Sie war Villa Aurora Stipendiatin in Los Angeles 2003. Ihre Texte sind im Grenzbereich zu Fotografie, Zeichnung, Bild und Installation angesiedelt. Zuletzt erschienen: “Haus für einen Boxer”, Hatje Cantz 2021. Sie war Rompreisträgerin der Deutschen Akademie Villa Massimo 2019/2020.

In Zusammenarbeit mit dem Juristentag, gefördert von der Landeshauptstadt Stuttgart

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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