Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich die h-Moll-Messe als eine der berühmtesten Vertonungen des Messetextes weltweit im Repertoire der Chormusik etabliert. Für Chöre, Instrumentalisten und Hörer ist sie immer wieder zugleich Genuss und Herausforderung, wendet sie sich doch an die Menschheit als Ganzes. Bach vertonte den lateinischen Text nicht als Hommage an die katholische Kirche, sondern verstand Latein als völkerverbindend wirkende Sprache. Das Angewiesensein auf göttliche Unterstützung und die Sehnsucht nach Frieden vereint Menschen verschiedenster Herkunft und kennt keine konfessionellen Grenzen – damals wie heute.

Johann Sebastian Bachs letztes großes Vokalwerk entstand nicht „aus einem Guss.“ Bach komponierte 1733 die Sätze für „Kyrie“ und „Gloria,“ übrigen Teile vermutlich erst in den späten 1740er Jahren. Es entstand eine „Missa solemnis,“ die sich in Umfang und Ausgestaltung als geistliche Konzertmusik eignet und eher nicht zur Aufführung „sub liturgie“ (im Rahmen eines Gottesdienstes) gedacht ist. Vertont sind in 18 Chorsätzen und 9 Soloarien die Texte des „Messordinariums,“ also jene, die in jeder katholischen Messe wie auch im evangelischen Abendmahlsgottesdienst gesungen werden.

Einlass: 18:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix