SHALOSH (isr)
Das Power-Trio mit Musik voller kontemplativer Frische, Reibeflächen und Vitalität.
Wieder sind da der eingängige Groove und die ausgeprägte Melodik, die den typischen SHALOSH-Sound definieren. Wieder gibt es diese Dreierkompaktheit, die schon im hebräisch "drei" bedeutenden Bandnamen steckt. "Ein israelisches Power-Trio. Heavy-Jazz!", hörte der deutsche Rolling Stone und der Kritiker der Times eine "Verheißung". Im Deutschlandfunk war die Rede von "Jazz auf der Überholspur", der wieder "junge Jazzfans in ganz Europa" erreicht. Jeder der in Tel Aviv nah beieinander wohnenden drei Musiker speist seine musikalischen Vorlieben Jazz, Klassik, Grunge, Rock, Techno oder Folk in den gemeinsamen Organismus ein, der die Elemente zu einem spannungsgeladenen Gemisch verdichtet. In begeisternden Konzerten rund um den Globus ist das weiter verfeinert worden, ohne das Publikum zu unterfordern. Diese Musik zielt gleichermaßen auf Herz, Intellekt und Beine.
So hätte es weitergehen können, doch hat sich seit "Broken Balance" aus dem Jahr 2020 vieles verändert. "Es ist eine andere Welt", sagt Gadi Stern, "das kann man auf dem neuen Album hören. Damals war alles in Ordnung, fast nichts fehlte. Jetzt ist da ein Gefühl vom Ende der Welt." Also stellten sie ihre Musik, die immer schon ein Story-Telling in Tönen gewesen ist, in größere Zusammenhänge.
Shalosh formulieren ihre Musik als Zufluchtsort. In einer krisendurchzogenen Welt wollen sie Kraft und Trost spenden, Fantasie beflügeln und Halt geben gegen Pandemie, Panzer und Parolen. "Tales of Utopia" dokumentiert eine Suche nach Haltung und Friedfertigkeit. "Kunst macht die Welt besser", beschreiben sie ihre Intentionen, "wir wollen Schönheit in die Welt bringen und ein Gefühl erzeugen, dass die Leute mit sich selbst glücklich sein können. Das müssen sie wieder lernen und neben der Informationsflut eine Position finden, damit nicht immer mehr immer weniger bedeutet. Unsere Kinder waren dabei die besten Lehrer, weil sie sich von kleinen Dingen faszinieren lassen. So kann man das Destruktive überwinden."
Es gibt mehr als den allgegenwärtigen Pragmatismus. Diese packende und farbenreiche Musik lädt dazu ein, sich verzaubern zu lassen und sich auf das Schöne ringsum zu fokussieren. Dazu setzt sie auf einen humanen Faktor, der nicht nach Perfektion strebt, sondern nach kontemplativer Frische, Reibeflächen und Vitalität.
Einlass 19 Uhr