ZugZwang (Deutschland-Premiere)
Tanztheater mit Livemusik
„Zugzwang“ bezeichnet im Schach den Moment, in dem die Spielenden gezwungen sind, einen Zug auszuführen, auch wenn sie wissen, dass sie das ganze Spiel verlieren können. Was also bewegen? Wie auf einem Schachbrett fließen die Körper zweier TänzerInnen von einer Figur zur anderen; jedes Mal verändert sich die Beziehung zwischen ihnen und zum Raum. In einer choreografischen Partitur, die auf einem Stammbaum von Bewegungen zu basieren scheint, zwischen Umwegen und Sackgassen, Flucht und Stillstand, versuchen beide, der Pattsituation des Spiels zu entkommen, indem sie Regeln verletzen und austesten, wie viel Freiheit in einer festgelegten Ordnung erlaubt ist.
Trotz ihres unterschiedlichen Werdegangs teilen die Geschwister Elisabetta und Gennaro Lauro ein starkes Interesse an Bewegung und Tanz. Elisabetta Lauro ist sowohl Choreografin als auch Tänzerin, sie arbeitete u. a. als Gasttänzerin in „Le Sacre du Printemps“ von Pina Bausch und war für mehrere Jahre Tänzerin und Assistentin bei dem taiwanesischen Choreografen Kuo-Chu Wu. Die Inszenierung „ZugZwang“ entstand in Zusammenarbeit mit ihrem Bruder. Gennaro Andrea Lauro hat sich nach seinem Studium der Philosophie und orientalischer Sprachen dem Tanz und Theater verschrieben und ist seit 2013 als Performer u. a. für die Kompanie Sosta Palmizi, Romeo Castellucci oder Circo El Grito tätig.
Foto: Riccardo Panozzo