Im Pamir
In den Grenzregionen von Kirgistan, Tadschikistan, Pakistan, China und Afghanistan taucht die Fotografin und Autorin Priska Seisenbacher in den Alltag der Menschen vor Ort ein. Sie erlebt arrangierte Ehen, Opiumkonsum, Spionageverdacht und harte körperliche Arbeit, aber auch beispiellose Gastfreundschaft und atemberaubende Natur. Eine Reportage über intensive Begegnungen in den entlegenen Siedlungen des Pamir.
Wüst sind die Landschaften, willkürlich die Landesgrenzen im Pamir. Priska Seisenbacher bereist das Hochgebirge in Zentralasien grenzübergreifend und schlägt ein neues Kapitel in ihrem Leben auf, als sie 2019 das erste Mal allein reist. Sie sucht nicht die Einsamkeit, sondern das Leben. Erzählt von Menschen, die ihren Alltag in dieser harschen Gegend meistern, aber auch von Konflikten und Grenzerfahrungen. Während sich die junge Manizha in Tadschikistan auf ihr bevorstehendes Studium freut, ist der Handlungsspielraum der meisten afghanischen Frauen wesentlich geringer: Arrangierte Ehen, hohe Kindersterblichkeit und harte Arbeit sind ihr Alltag. Verschiedene Lebenswelten, die eng mit der Kultur und Geschichte der Region verflochten sind. Piska Seisenbacher erzählt von den Träumen dieser Menschen, ihren Süchten, von Korruption und einem wochenlangen Ritt auf den Rücken von Pferden. Sie lernt das Ismailitentum kennen, eine schiitische Glaubensrichtung im Islam, die großen Einfluss auf die Möglichkeiten von Frauen und Männern nimmt. So ist es kein Zufall, dass sie ausgerechnet im kargen Hochgebirge auf Frauen trifft, die studieren, öffentlich Fussball spielen und einer bezahlten Erwerbstätigkeit nachgehen.
Priska Seisenbacher erzählt eine Geschichte voller Grenzgänge, mit bleibenden Eindrücken vom Leben in der weitgehend unbekannten Hochgebirgswelt des Pamir und Karakorum.