Dvořák | Serenade
Albinoni | Oboenkonzert
Vaughan Williams | Oboenkonzert
Mendelssohn-Bartholdy | Streichersinfonie 9
EINFÜHRUNG: 18.30 Uhr | KONZERTBEGINN: 19.30 Uhr
Innigkeit
„Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle“, moserte Brahms. Tatsachlich scheinen die fünf Satze der Serenade für Streichorchester fast zu kurz für all die herrlichen Melodien, die Antonin Dvořák wie mühelos zuflogen. Dazu kommen eine klangliche Warme und Innigkeit, die auch ähnliche Werke von Tschaikowski und Grieg nicht übertroffen haben. Alles atmet die Zuversicht einer Lebensphase, in der Dvořák, frisch verheirateter Vater eines kleinen Sohns, als Komponist Fuß zu fassen begann.
Eine bessere Welt
In der an Oboenkonzerten so reichen Epoche des Barocks ragen die Werke Tommaso Albinonis heraus. Warum Zeitgenosse Bach den Italiener schätzte, zeigt das Konzert op. 9, Nr. 11: Ein unwiderstehlich eleganter Fluss der Außensätze umrahmt eine edle, schlichte Lyrik im mittleren Adagio. Perfetto! Ralph Vaughan Williams schrieb sein Oboenkonzert in den Kriegsjahren 1943/44. Die Sehnsucht nach einer friedlicheren, besseren Welt hört man dem Stück an. Bisweilen wirkt es wie eine Klang gewordene, idyllische englische Gartenlandschaft, einschließlich – in den rustikaleren Stellen des zweiten und dritten Satzes – eines zünftigen Dorffestes.
Unverwechselbar
Mendelssohn war das Wunderkind des 19. Jahrhunderts. Der Vergleich mit Mozart drängte sich geradezu auf, als der neunjährige Pianist sein Konzertdebut gab. Goethe schwärmte, die Musikwelt horchte auf. Mit elf begann Felix zu komponieren und schuf innerhalb eines Jahres gleich sechzig Werke. Die 1823 entstandene neunte der insgesamt dreizehn Streichersinfonien zeigt den 14-Jahrigen bereits als vollendeten Meister, der sich intensiv mit Bach, Beethoven und Haydn auseinandergesetzt hat. Und das alles von Anfang an mit dem unverwechselbaren Sound des späteren Sommernachtstraum- Komponisten.
Dirigent: Sergey Malov
Solist: Juri Vallenting, Oboe
Orchester: Neue Philharmonie Frankfurt