Sonntag, 05.05.2024
um 11:00 Uhr



Matinee
Moderation: Achim Dannecker

»Mir war nicht an der Wiege gesungen, dass ich mit so einem Namen mal Bundesminister werde«: 1965 in Bad Urach geboren, Ausbildung zum Erzieher, früh den Grünen beigetreten, Fachhochschulstudium zum Sozialpädagogen – so lesen sich die Anfänge von Cem Özdemir. »Mein allererstes Buch war »Das war der Hirbel« von Peter Härtling. Das erste Buch ist wie der erste Kuss.« Özdemir, Kind türkischer Eltern, wuchs in keinem akademischen Elternhaus auf. Ein Mantel aus Schurwolle, gekauft in Bad Urach, gehört zu den kostbaren Erinnerungsstücken seines verstorbenen Vaters, sowie eine große Schere, die aus der Änderungsschneiderei seiner ebenfalls verstorbenen Mutter stammt. Özdemir verbindet seinen persönlichen Lebensweg mit gesellschaftlichen Zukunftsfragen: Wer Gesellschaft verändern will, muss gesprächsfähig und selbstkritisch bleiben. Der Weg in eine gerechtere, liberale Gesellschaft ist für Özdemir ohne universalistisches Denken und individuelle Akte der Solidarität nicht zu haben. Mantel und Schere sind mittlerweile im Haus der Geschichte Baden-Württembergs; auch das Schild der „Änderungsschneiderei Özdemir“ wird den Weg in die Dauerausstellung finden.

In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsclub und dem Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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