Wenn die Tauben singen - Stückentwicklung
»Grru-guruú-u« (Taube beim Balztanz)
Sie ist grau.
Sie ist unbeliebt.
Sie kackt auf alles, was uns lieb ist.
Sie spaziert gerne, obwohl sie eigentlich eine Flugkünstlerin ist. Mit ihren roten Füßen läuft sie mit wackelndem Kopf zwischen uns hindurch und verschmilzt dabei schon fast mit dem Teer und Beton unserer Stadt – als wäre sie ein unverzichtbarer Baustein unseres Alltags. Und sie ist überall: eine echte Großstadtbewohnerin. Vom Bordstein oder auch von einem Fenstersims, ihre grell-orangenen Augen beäugen uns aus meist seltsamen Perspektiven: Auf jeden Fall selten auf Augenhöhe. Lieber neigt sie das Köpfchen, als wollte sie etwas fragen.
»Grúu gruu gruu
Grúu gruu gruu«
Lasst uns mal genauer hinhören, was sie denn zu erzählen hat. Über ihr Leben? Über die Großstadt? Über Nachbarschaft, Arbeit und Liebeskummer? Und über uns?
»Wenn die Tauben singen« holt sie nun endlich auf die Bühne und übergibt ihr das Mikrofon. Das Theaterkollektiv äöü lädt ein zu einem musikalischen Abend über die Stadttaube. Verspielt, gefräßig, sympathisch und bisweilen mit Melancholie und Verdauungsbeschwerden gestattet sie uns einen ungewohnten Blick auf uns und unsere Lebenswelt. Ja, es ist nicht die Lerche, deren Gezwitscher gleich an Euer Ohr dringen wird, nicht die Nachtigall mit ihrer Melodei.
»Grúu gruu gruu
Grúu gruu gruu«