Der Tragödie zweiter Teil: Lustgarten-Finstere Galerie-Rittersaal

Der Kaiser erfährt, dass seine neuen Freunde - Faust und Mephisto - zur Sanierung der Staatsfinanzen Unmengen von Papiergeld unters Volk gebracht haben, das nur durch die noch nicht gehobenen Schätze gedeckt ist. Der Kaiser wittert Verrat: Er kann sich nicht an seine Zustimmung zu diesem Vorgehen erinnern. Als er jedoch von dem zügellosen Kaufen, Saufen und Fressen hört, das die „Zauber-Blätter“ bewirkt haben, ändert er seinen Sinn, denn die Staatsschulden sind mit einem Schlag beglichen. Nur der alte Hofnarr, der unvermittelt wieder aufgetaucht ist, traut dem Spuk nicht. Er plant, sein Geld schnell in Grund und Boden anzulegen.

Der Geist der schönen Helena
Nun wünscht der Kaiser, dass in einem okkultistischen Schauspiel die Geister des trojanischen Königssohns Paris und der von ihm entführten griechischen Schönheit Helena heraufbeschworen werden. Mephisto ziert sich: Hexen, Zwerge und Gespenster, die seien sein Metier. Aber antike Helden? Dieses „Heidenvolk“ hause in einer eigenen Hölle. Faust solle darum den bisher unbetretenen Weg zu „den Müttern“ gehen, um sie zu suchen.

Auf Mephistos Anweisung stampft er kurz auf und versinkt im Boden. Später, während der Geisterbeschwörung im Rittersaal, steigt Faust an der Stelle wieder auf, an der er zuvor verschwunden ist. Der Kaiser und die Hofgesellschaft sehen nicht, dass die beiden sich für ihre Kunst einer Laterna magica bedienen, die mithilfe von Spiegeln, Objektiven und bemalten Glasscheiben bewegte Spukbilder produziert. Faust wird nun selbst von der Illusion, die er mit produziert hat, überwältigt und versucht, Helena vor ihrem Entführer zu retten. Es folgt eine Explosion. Faust liegt am Boden, und die Geister verdampfen.

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