Seit Jahren will Konrad eine einzigartige Studie über das Gehör verfassen. Um sich endlich voll und ganz darauf konzentrieren zu können, ersteigert er ein stillgelegtes Kalkwerk. In der Abgeschiedenheit, ohne den störenden Einfluss der lärmenden Gesellschaft, beginnt er die Arbeit an seinem großen Werk. Seine gelähmte Frau dient ihm dabei als Versuchsobjekt: Über Wochen und Monate testet er an der Wehrlosen die Wirkung verschiedenster Konsonanten, Vokale und Lautkonstellationen. Doch Konrad schafft es nicht, seine Gedanken auf Papier zu bringen. Als er einen Traum hat, in dem sich seine Frau bewegen kann, erkennt er schlagartig die Wahrheit. Ihr fehle sowohl die Disziplin als auch der Respekt, um ihm bei seinen Experimenten zu helfen. Konrad sieht nur noch einen Ausweg: Er muss sie umbringen.
Thomas Bernhards Roman, 1970 erschienen, erzählt die Geschichte einer verzweifelten, wütenden Obsession. In der Darstellung des Schauspielers Felix Römer sind Konrad und seine Frau untrennbar miteinander verschmolzen. Die Inszenierung von Philipp Preuss ist ein Bühnenexperiment, eine Versuchsanordnung und ein Projekt der Sinneswahrnehmung. Anspielungen an Beckett, Wiener Gruppe und Wiener Aktionismus sind naheliegend.

Schaubühne Berlin/Weiterspielen Productions
mit: Felix Römer
Regie: Philipp Preuss
Bühne und Kostüme: Ramallah Aubrecht

Foto: Thomas Aurin

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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